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Manchester United: Rekordsumme: Ist Paul Pogba mehr wert als Cristiano Ronaldo?

Manchester United

Rekordsumme: Ist Paul Pogba mehr wert als Cristiano Ronaldo?

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    Paul Pogba wechselt für eine Rekordablösesumme von Juventus Turin zu Manchester United.
    Paul Pogba wechselt für eine Rekordablösesumme von Juventus Turin zu Manchester United. Foto: Peter Powell , dpa

    Die Schallmauer ist durchbrochen: Mit Paul Pogba wechselt erstmals – offiziell – ein Spieler für über 100 Millionen Euro Ablöse den Verein. Genauer gesagt sind es 105 Millionen plus fünf Millionen Euro Erfolgsprämie, die Manchester United an Juventus Turin zahlt. Für fünf Jahre unterschrieb Pogba. Zum Vergleich: Der Beinahe–Europa-League-Teilnehmer Hertha BSC Berlin plant in dieser Saison mit einem Etat von 102 Millionen Euro – und das ist Vereinsrekord für den Bundesliga-Siebten.

    Beim Premier-League-Fünften aus Manchester hat man das Geld, auch wenn man sich damit eine Blamage eingestehen muss. Denn der 23-jährige Vize-Europameister war bereits 2009 mit 16 Jahren von Le Havre nach Old Trafford gewechselt, wenngleich weitaus günstiger als heute. Auf drei Profi-Einsätze brachte es Pogba, bis er mit 19 Jahren die Insel in Richtung Turin wieder verließ. Ablösefrei.

    Dieses Missmanagement kann man Manchester United allerdings nur bedingt vorwerfen. Denn Pogba wechselte gegen den Willen des damaligen United-Trainers Alex Ferguson nach Italien. Auch sein Abgang aus Le Havre hatte Pogba Kritik eingebracht, habe es doch eine Absprache mit den Eltern gegeben, den Spieler nicht zu früh zu entwurzeln. Zumindest Juventus Turin werden die Ablösebedingungen nun recht sein.

    Ist Pogba mehr wert als Ronaldo?

    Ist das Geld wenigstens gut angelegt? Darum streiten sich die Geister. Seine acht Saisontore und 13 Vorlagen sind für einen zentralen Mittelfeldspieler zwar gut, aber ist das mehr wert als Cristiano Ronaldo, den United 2009 für 94 Millionen Euro zu Real Madrid ziehen ließ? Oder Gareth Bale, der 2013 für einen ähnlichen Betrag von Tottenham zu den Königlichen stieß?

    Pogbas neuer Trainer José Mourinho nannte den Transfermarkt zwar „verrückt“, verteidigte dennoch den Wechsel. „Paul ist einer der besten Spieler der Welt und einer der Schlüsselfiguren des zukünftigen United-Teams“, sagte er. „Es ist ein Grund stolz zu sein, dass ein Klub so etwas kann und für einen Spieler solcher Dimension attraktiv ist.“ Und auch Pogba sagte, es sei „der richtige Moment, um nach Old Trafford zurückzukehren“.

    Paul Pogba will Weltfußballer werden

    Paul Pogba träumt davon, eines Tages Weltfußballer zu werden. Dieses Ziel ließ er in diversen Interviews durchblicken. Eine Legende wolle der Mann werden. „Vielleicht werden mir die Leute sagen, dass ich verrückt bin, aber ich mag es, verrückte Dinge zu tun“, sagte Pogba einmal, der gerne auffällt. Er hat einen goldenen Rucksack, zur EM ließ er sich einen gallischen Hahn in die Haare färben.

    Das Potenzial zum Weltfußballer hat Pogba. Trotz seiner 1,91 Meter Größe ist er dribbelstark, bewegt sich elegant durch die gegnerischen Abwehrreihen, tanzt eher mit dem Ball als dass er ihn tritt. Er ist beidfüßig, hat einen harten Schuss, ist kopfballstark – die Ansätze passen. Juves Torwart Gianluigi Buffon sagte im italienischen Fernsehen über seinen Teamkollegen: „Schon nach wenigen Trainings gerieten wir ins Schwärmen um die Qualitäten von Paul. Wir fragten uns: Sind die blind in Manchester?“

    Doch die großen Titel blieben bisher aus. Mit Frankreich wurde er zwar Vize-Europameister. Doch bei den „Bleus“ überzeugten eher Antoine Griezmann und Dmitry Payet als Superstar Pogba. Nur ein Tor ist ihm gelungen, beim 5:2 im Viertelfinale gegen Island. Der ehemalige englische Nationalspieler Robbie Fowler nannte Pogba im Daily Mirror „überbewertet“. Er sei „talentiert, aber egoistisch“ und sei den Beweis seiner Klasse international noch schuldig. Ramon Calderon, der als damaliger Präsident Cristiano Ronaldo zu Real Madrid holte, erklärte: „Die Leute dachten damals, ich wäre verrückt. Aber Cristiano war schon Weltfußballer geworden. Pogba muss sich erst noch beweisen.“ Zumindest wird Pogba auf der Insel eine andere Ausgangslage vorfinden als noch 2012, als er Manchester verließ. Damals war er ein Jugendspieler mit Potenzial und dem Recht, Fehler machen zu dürfen. Doch nach der enttäuschenden Saison, als Manchester United nur Fünfter wurde, drängt der Klub nun mit Macht in die Champions League – der Königstransfer muss einschlagen. (mit dpa)

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