Im Duell der Oldies trifft der 31 Jahre alte Hamburger Haas auf den vier Jahre älteren Rumänen Andrei Pavel, der Hannoveraner Kiefer bekommt es zum Auftakt der French Open mit einem Qualifikanten zu tun. Das ergab die Auslosung für das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres, das am 24. Mai beginnt. Insgesamt sind elf deutsche Herren und vier Damen im Hauptfeld dabei. In den Titelkampf werden die Profis des Deutschen Tennis Bundes (DTB) aber wohl kaum eingreifen - hier will Roger Federer mit seinem 14. Grand-Slam-Titel die fünften "Nadal- Festspiele" in Serie verhindern.
"Ich weiß, dass ich jeden schlagen kann, wenn ich gut spiele", sagte der Weltranglisten-Zweite Federer im Interview der französischen Sportzeitung "L'Équipe". Gegen den viermaligen Champion Rafael Nadal gelang ihm das zuletzt vor einer Woche im Finale beim Masters-Turnier in Madrid. Doch trotz dieser Generalproben-Niederlage ist der in Paris noch ungeschlagene Linkshänder aus Mallorca klarer Favorit der Experten und Buchmacher.
Aus dem DTB-Tross spielt der an Nummer 29 gesetzte Philipp Kohlschreiber (Augsburg) auf der roten Asche von Roland Garros gegen den 16 Jahre alten australischen Teenager und Wildcard-Starter Bernard Tomic. "Der kann definitiv Tennis spielen. Ich weiß aber nicht, wie gut er auf Sand ist", sagte Kohlschreiber am Freitag nach seinem 6:1, 6:2-Erfolg gegen Andreas Vinciguierra zum 1:1-Ausgleich gegen Schweden beim World Team Cup in Düsseldorf. "Er sollte machbar sein, aber ich darf ihn nicht unterschätzen", meinte der 25-Jährige.
Sein Team-Kollege Rainer Schüttler (Korbach) tritt als Nummer 27 der Setzliste gegen Marc Gicquel aus Frankreich an. Simon Greul trifft nach erfolgreich überstandener Qualifikation auf den Rumänen Victor Crivoi, Daniel Brands auf Robert Kendrick (USA). Bei den Damen ruhen die deutschen Hoffnungen auf Senkrechtstarterin Sabine Lisicki (Berlin) und der wiedererstarkten Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn).
Die 19 Jahre alte Sabine Lisicki dürfte sich bei einem Auftaktsieg gegen die Tschechin Lucie Safarova auf eine Zweitrunden-Partie gegen Wimbledon-Siegerin Venus Williams aus den USA freuen. "Wenn Sabine fit ist, hat sie gute Chancen, zu gewinnen. Und ein Match gegen Venus Williams würde ich mir sehr gerne anschauen", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner. Vor einem Monat hatte die Fed-Cup-Spielerin auf dem Weg zu ihrem ersten Titel in Charleston die ältere der beiden Williams-Schwestern im Achtelfinale aus dem Turnier geworfen.
Anna-Lena Grönefeld, 2006 bei ihrem Lieblings-Turnier noch im Viertelfinale, hat in der Französin Amélie Mauresmo eine schwierige Gegnerin erwischt. "Das Los ist etwas unglücklich, aber Anna-Lena ist gut drauf. Außerdem war Amélie Mauresmo bei ihrem Heim-Turnier in der Vergangenheit auch oft etwas verkrampft", sagte Barbara Rittner.
Kiefer und Haas waren zuletzt 2006 beim bedeutendsten Sandplatz-Turnier der Welt aktiv. "Ich habe nach wie vor Bock auf Tennis und natürlich auch auf Paris", sagte Haas. Auch Kiefer reist optimistisch nach Frankreich. "Ich freue mich darauf, auf die Grand Slams arbeitet man ja hin. Ich bin ausgeruht, aber wo mein Spiel steht, weiß ich eben nicht. In den letzten 14 Jahren war es immer so, dass ich relativ konstant darin war, inkonstant zu sein", sagte er. "Daher wäre es schön, wenn ich ab und zu noch mal einen raushauen kann."