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Ligapokal: Bayern-Profis entdecken neue Fußball-Lust

Ligapokal

Bayern-Profis entdecken neue Fußball-Lust

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    Hamit Altintop wird von (l-r) Bastian Schweinsteiger, Franck Ribery und Mark van Bommel zu seinem Treffer beglückwünscht.
    Hamit Altintop wird von (l-r) Bastian Schweinsteiger, Franck Ribery und Mark van Bommel zu seinem Treffer beglückwünscht. Foto: DPA

    Mit einem Hauch von Zauberfußball löste der FC Bayern München beim 4:1 (3:1)-Viertelfinalsieg gegen Vorjahresgewinner Werder Bremen im Ligapokal die lustlose Zweckdienlichkeit der vergangenen Saison ab. Der "Abstieg" in den UEFA-Pokal scheint an den Profis von Trainer Ottmar Hitzfeld spurlos vorübergegangen zu sein. Auch Hitzfeld war angetan: "Zum jetzigen Zeitpunkt will ich ein solches Spiel zwar nicht überbewerten. Aber wir haben Euphorie, die Erwartungshaltung bei uns ist hoch."

    Dem ersten Bayern-Ernstfall folgt bereits am 25. Juli als Gast des deutschen Meisters VfB Stuttgart der nächste. Einen Tag davor machen Pokalsieger 1. FC Nürnberg und der Meisterschafts-Zweite FC Schalke 04 den anderen Teilnehmer am Leipziger Finale (28. Juli, 18.00 Uhr) unter sich aus. Schalke gewann bei der Doppel-Veranstaltung in Düsseldorf 1:0 (1:0) gegen Erstliga-Aufsteiger Karlsruher SC. Halil Altintop (35. Minute) erzielte das erste Saison-Pflichtspieltor.

    Die 51 500 Besucher in der ausverkauften Düsseldorfer LTU arena waren phasenweise entzückt von der Darbietung der mit Millionenaufwand runderneuerten Bayern. Hitzfeld wunderte es kaum: "Unsere Spielstärke hat mich heute nicht überrascht." Fast tat der 58-Jährige den restlos überzeugenden Auftritt seiner Elf ein wenig ab. Sie habe "ganz gut kombiniert, den Ball gut in den eigenen Reihen zirkulieren lassen". Eine "wichtigste Erkenntnis" erschloss sich Hitzfeld aber schon: "Wir können Rückstände wegstecken."

    0:1 stand es aus Bayern-Sicht nach neun Minuten, Tim Borowski war der Werder-Torschütze. Doch danach mussten die Bremer, noch ohne 7,8- Millionen-Einkauf Carlos Alberto und die Stammkräfte Diego und Naldo, den Rückwärtsgang einlegen. "Die Bayern haben uns teilweise an die Wand gespielt", kommentierte Bremens Geschäftsführer Klaus Allofs das spätere Geschehen. Bastian Schweinsteiger (24.), Halil Altinops nach München gewechselter Zwillingsbruder Hamit mit einem "Traumtor" (27.) und der überragende Franzose Franck Ribéry (35./54., Handelfmeter) ließen viele mit der Zunge schnalzen. "Für mich als Trainer ist er ein Glücksfall", lobte Hitzfeld den 25-Millionen-Euro-Mann.

    Bayern-Manager Uli Hoeneß, in der Halbzeitpause vor den TV-Kameras noch in einen Disput mit Allofs über den Wechsel von WM- Torschützenkönig Miroslav Klose an die Isar verwickelt, wurde nach dem 4:1 zum Genießer. "Gas gegeben" habe das Team, "sehr gut gespielt". Die umfangreichsten Transfer-Aktivitäten der Bayern- Historie zeigen laut Hoeneß früh ihre Auswirkungen: "Wir wissen schon, dass wir eine gute Mannschaft haben." Zudem bringt die frühe Demonstration ihrer Stärke den Münchnern am zweiten Bundesliga- Spieltag im Weserstadion einen nicht zu unterschätzenden psychologischen Vorteil.

    "Das hat Spaß gemacht", ließ Mark van Bommel wissen. Und Hamit Altintop sagte: "Das war schon ganz ordentlich, ganz gut." Und es soll noch besser werden. Schließlich konnte Hitzfeld in Klose nur eine echte Sturmspitze aufbieten. Wenn Italiens Weltmeister Luca Toni, Lukas Podolski oder Jan Schlaudraff als derzeit Verletzte wieder dabei sein können, steigt die Variabilität: "Wir wollen unberechenbar sein", kündigte Hamit Altintop an. Für Hitzfeld herrscht dieser Zustand schon: "Wir sind unberechenbar" - die Konkurrenz soll wieder zittern vor den Bayern.

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