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Lernstress für Petkovic nach US Open-Lektion

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Lernstress für Petkovic nach US Open-Lektion

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    Lernstress für Petkovic nach US Open-Lektion
    Lernstress für Petkovic nach US Open-Lektion Foto: DPA

    Als letzte deutsche Teilnehmerin wurde die Darmstädterin bei den US Open im riesigen Arthur Ashe-Stadium von der russischen Wimbledon-Finalistin Wera Swonarewa mit 1:6, 2:6 abgestraft. Bereits muss sie für ihr Fernstudium in Frankfurt eine Klausur zum Thema Verfassungsgeschichte in Deutschland und Europa schreiben. Dafür müsse sie jetzt drei Tage und Nächte durchlernen, betonte Petkovic, sonst werde sie es nicht schaffen.

    Mit schlotternden Knien hatte die deutsche Tennishoffnung vor ihrem ersten Achtelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier den New Yorker Catwalk betreten. "Ich bin reingegangen und wollte gar nichts mitkriegen, um mich davon nicht ablenken zu lassen. Aber es gibt so viele Einflüsse da draußen. Das war eine neue Situation für mich", gab sie nach der nur 67 Minuten langen Lehrstunde im bisher wichtigsten Spiel ihrer Karriere zu. Drei Tage vor ihrem 23. Geburtstag wirkte sie über weite Strecken der einseitigen Partie übernervös, übermotiviert und überfordert.

    Petkovic machte im ersten Satz zwölf leichte Fehler, schlug viele Bälle ins Netz oder ins Aus. Noch ehe die Mehrheit der Zuschauer auf den Plätzen saß, lag sie nach zwei Aufschlagverlusten mit 0:4 zurück. "Ich war viel zu schnell auf den gewinnbringenden Schlag aus und habe dadurch unheimlich viele Fehler gemacht", ärgerte sie sich über ihr "Russisch Roulette" gegen die Moskauerin. Symptomatisch, dass ein einfacher Vorhandfehler nach nur 24 Minuten den ersten Satz beendete.

    Als der Himmel im zweiten Durchgang dunkler, das Flutlicht heller und die Arena immer voller wurde, drohte gar eine Blamage. Nach einem weiteren vermeidbaren Fehler beim Stand von 0:2 schlug sie viermal wütend mit dem Schläger auf den blauen Boden. "Wenn ich nervös oder nicht ganz frei bin, funktionieren meine Beine nicht. Dann stehe ich nicht mehr so gut zum Ball und das führt dann bei mir zu Fehlern", offenbarte sie. Erst als sie 0:5 hinten war, lief es besser. Das Publikum war längst auf ihrer Seite, auch in der Familien-Box, wo alle 17 Karten schnell vergriffen waren, herrschte bei Papa Zoran kurz Hoffnung.

    "Da hat mir auch die Atmosphäre nichts mehr ausgemacht, aber da war es viel zu spät", so die Weltranglisten-38, "ich war definitiv nervös. Aber ich sehe es als große Erfahrung an. Heute war es ein Rückschlag, aber manchmal läuft es so. Man macht zwei Schritte nach vorn, einen zurück und dann wieder drei nach vorn." Trotz ihres Ausscheidens war sie einer der wenigen Lichtblicke des deutschen Teams. 16 Profis waren in Flushing Meadows dabei, für das Gros gab's Lektionen und Lehrstunden. Nur Petkovic überstand die zweite Runde - und das, obwohl sie nebenbei noch Politikwissenschaft studiert. Sollte ihre Klausur am Freitag schlecht laufen, könnte sie die Prüfung zwar im März noch einmal schreiben, verriet die 22-Jährige, müsste dann aber den ganzen Stoff wiederholen. Das sei "irgendwie blöd" als Tennis-Spielerin. "Deshalb ist jetzt fast schon wie ein Matchball gegen mich", sagte Petkovic.

    Swonarewa trifft in der Runde der letzten Acht auf Kaia Kanepi (Estland). Auch die Favoriten Roger Federer und Caroline Wozniacki stehen im Viertelfinale. Der fünfmalige US Open-Champion aus der Schweiz entschied das Alpenduell gegen den Österreicher Jürgen Melzer mit 6:3, 7:6 (7:4), 6:3 für sich und spielt jetzt gegen den Schweden Robin Söderling. Die topgesetzte Dänin gewann das Spitzenspiel gegen die Russin Maria Scharapowa mit 6:3, 6:4. Auf sie wartet die Slowakin Dominika Cibulkova.

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