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Leichtathletik: Nach Streit um ihr Geschlecht: Caster Semenya läuft wieder

Leichtathletik

Nach Streit um ihr Geschlecht: Caster Semenya läuft wieder

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    Caster Semenya ist zurück und hat sich für die WM in Peking qualifiziert.
    Caster Semenya ist zurück und hat sich für die WM in Peking qualifiziert. Foto: John G.Mabanglo, dpa

    Die Frisur ist neu. Zudem ist sie schlanker geworden und vor allem fitter: Die südafrikanische 800-Meter-Läuferin Caster Semenya ist sprichwörtlich wieder im Rennen. Auf den letzten Drücker hat sich die 24-jährige Südafrikanerin für die Leichtathletik-WM in Peking qualifiziert. Dort will sie am Mittwochfrüh in den Vorläufen ihr Comeback auf der großen Sport-Bühne feiern.

    Nahezu mühelos hatte Semenya ihre Konkurrenz bei der WM 2009 in Berlin hinter sich gelassen und Gold geholt. Doch dann drohte ihrer Karriere ein jähes Ende, weil der Leichtathletik-Weltverband IAAF wegen Zweifeln an ihrem Geschlecht ein Startverbot gegen sie aussprach. Viele hielten sie für einen Mann, die

    Haarscharf qualifiziert

    Doch die Sportlerin, die sich auf ihrem Twitter-Account "The mighty Caster" (Die mächtige Caster) nennt, ist entschlossen, die Welt ein weiteres Mal zu überraschen. Auf den letzten Drücker qualifizierte sie sich für die WM in Peking. Es war haarscharf: 2:01,00 Minuten waren als Qualifikationszeit gefordert, Semenya lief 2:00,72.

    Damit ist die Athletin zwar weit von den eigenen Bestzeiten entfernt. Doch ihr neuer Trainer Jean Verster glaubt, sie habe gute Chancen, in Peking das Finale zu erreichen und vielleicht sogar zu gewinnen. Der ehemalige Mittelstreckenläufer trainiert Semenya seit November 2014. "Sie ist sehr fit", sagt er. Auch mental sei die Sportlerin in einer guten Verfassung. Verster trainiert auch den botswanischen Star-Athleten Nijel Amos und den Südafrikaner Andre Olivier.

    Langsam wieder aufgebaut

    Semenya ist entschlossen, ihre Karriere wieder in Gang zu bringen. Mit der Teilnahme in Peking habe sie sich einen ihrer Träume erfüllt, schrieb die Athletin kurz nach der Qualifikation bei Twitter.

    Zwar holte Semenya nach ihrer Sperre noch Silber bei der WM 2011 im südkoreanischen Daegu und bei den Olympischen Spielen 2012 in London. Doch als sie sich 2013 und 2014 nicht für die Leichtathletik-WM und die Commonwealth-Spiele qualifizieren konnte, geriet ihre Karriere ins Wanken. Sie habe keine gute Kondition gehabt, erinnert sich Verster an den Beginn der Zusammenarbeit mit Semenya. "Wir haben sie langsam wieder aufgebaut."

    Mehrere Knieverletzungen sowie Probleme mit diversen Trainern waren die offiziellen Gründe für Semenyas Leistungsabfall. Es wurde jedoch immer wieder gemutmaßt, dass die Läuferin durch die von der IAAF vorgeschriebene Hormon-Therapie langsamer geworden sei und ihr die demütigende Debatte über ihr Geschlecht zu schaffen gemacht habe. Dabei hatte Semenya auf den damaligen Medienansturm noch halbwegs gelassen reagiert. "Ich bin, wer ich bin, und ich bin stolz auf mich", sagte sie im Jahr 2009.

    Peking sei nun ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, sagt Semenyas Trainer. Trotz aller Rückschläge habe sie große Pläne: Ihr oberstes Ziel sei es, 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro Gold zu gewinnen. (dpa)

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