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Leichtathletik-EM 2018: Abele, Brugger und Hallmann: Ein Ulmer Trio für die EM in Berlin

Leichtathletik-EM 2018

Abele, Brugger und Hallmann: Ein Ulmer Trio für die EM in Berlin

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    Drei Ulmer in Berlin: Mathias Brugger (Mi.), Arthur Abele (re.) und Trainer Christopher Hallmann.
    Drei Ulmer in Berlin: Mathias Brugger (Mi.), Arthur Abele (re.) und Trainer Christopher Hallmann. Foto: Stefan Kümmritz

    Es ist eines der letzten Trainings vor der Europameisterschaft. Die Sonne lässt den roten Kunststoffbelag schon morgens glühen. Für die beiden Ulmer Zehnkämpfer Arthur Abele und Mathias Brugger steht Stabhochsprung auf dem Programm. Erfrischende Flüge auf fünf Meter Höhe. Trainer Christopher Hallmann schmiert sich den Oberkörper mit Sonnencreme ein. Wenige Minuten später liegt der komplette Trainingsplatz am Rande des SSV-Stadions in der Sonne. Beirren lässt sich das Trio davon nicht. Es geht darum, Sicherheit zu gewinnen. Am Gefühl arbeiten. Feinschliff. Das harte Training ist erledigt. „Wer jetzt noch arbeiten muss, hat vorher etwas falsch gemacht“, sagt Hallmann.

    Arthur Abele hat mit Übermut schlechte Erfahrungen gemacht

    Zwei der drei deutschen EM-Teilnehmer kommen aus seiner Trainingsgruppe beim SSV Ulm 1846. Dritter im Bunde ist der U20-Welt- und Europameister Niklas Kaul aus Mainz, nachdem Kai Kazmirek am Mittwoch seinen Start wegen muskulärer Probleme kurzfristig absagen musste. Am stärksten einzuschätzen ist damit auf jeden Fall Abele. Nach einer langen Serie von Verletzungen kehrte er im Juni mit einem Paukenschlag zurück. In Ratingen sammelte er 8481 Punkte und katapultierte sich auf Platz zwei der europäischen Rangliste. Übermut aber ist nicht die Art des Arthur Abele. „Immer wenn ich mich auf eine Medaille fokussiert habe, ist es in die Grütze gegangen“, sagt er und schnürt sich die Spikes. Sein Ziel: persönliche Bestleistung. Die liegt bei 8605 Punkten. Kommt er tatsächlich in die Nähe dieser Zahl, hätte er eine Medaille so gut wie sicher. „Wenn es so ist, ist es toll. Wenn ich aber eine Bestleistung schaffe und drei waren besser, ist das auch okay.“

    Europas Überflieger im Zehnkampf ist der Franzose Kevin Mayer. 2016 holte er bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit 8834 Punkten Silber hinter Ashton Eaton. Im Jahr darauf wurde Mayer Weltmeister. „Normalerweise führt an Kevin kein Weg vorbei“, sagt auch Abele und Anerkennung schwingt in seiner Stimme mit. Dahinter aber ist das Rennen um die Medaillen völlig offen.

    Abele hat dem Erfolg alles untergeordnet. Ernährung, Training, Schlafgewohnheiten. „Diesmal habe ich nichts dem Zufall überlassen.“ Der 32-Jährige wirkt extrem austrainiert. Trainer Hallmann schätzt den Körperfettanteil auf drei bis vier Prozent. Trotz (oder gerade wegen) dieser akribischen Vorbereitung ist Abele locker. „Mir ist inzwischen schon so ziemlich alles passiert, was einem Sportler passieren kann. Ich habe so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man machen kann“, sagt er und muss grinsen.Immer wieder warfen den Modellathleten Verletzungen und Krankheiten zurück. Jetzt, im schon etwas reiferen Sportleralter, will der Schwabe all diese Erfahrungen zu seinem Vorteil nutzen. Er weiß, wie es ist, in einem vollen Stadion vor zehntausenden Menschen zu laufen, zu werfen und zu springen.

    Dass Abele und Brugger zusammen den Zehnkampf absolvieren ist ein "Riesen-Vorteil"

    Ein weiterer Vorteil kniet zwei Meter weiter auf einer Matte und dehnt seinen rechten Oberschenkel: Mathias Brugger. Abeles Vereinskollege hat sich in Götzis mit 8304 Punkten das EM-Ticket gesichert. Er ließ sich dabei nicht einmal von einem Stabbruch im ersten Versuch aus dem Konzept bringen. Dass die beiden Trainingskollegen nun auch zusammen in Berlin den Zehnkampf absolvieren, ist ein „Riesen-Vorteil“, sagt Abele. „Irgendwann hast du immer ein Tief. Da hilft es dann enorm, wenn einer neben dir sitzt, der dich wieder aufbauen kann.“ Umgekehrt kann der sieben Jahre jüngere Brugger von Abeles Erfahrung profitieren.

    An diesem heißen Sommertag in Ulm läuft alles nach Plan. Stabhochsprung ist eine komplexe Disziplin, die auch den Spezialisten alles abverlangt. Zehnkämpfer können weit weniger Zeit darauf verwenden. Trotzdem überfliegt Abele im letzten Versuch locker fünf Meter. Sofort überprüft er die Einstellung der Anlage. Die Höhe stimmt. „Persönliche Bestleistung im Training. Nicht ganz schlecht, oder?“

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