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Langlauf: Frust um Fessel

Langlauf

Frust um Fessel

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    Nicole Fessel
    Nicole Fessel

    Aus der Traum von einer weiteren Olympia-Medaille. Die Oberstdorferin Nicole Fessel, 34, die vor vier Jahren im russischen Sotschi mit der deutschen Staffel Bronze gewann, wird beim einzigen Wettbewerb, bei dem eine deutsche Langlauf-Medaille möglich schien, zuschauen müssen. Die 34-Jährige laboriert weiter an einer Kehlkopfentzündung und bekam von den Teamärzten für den 4 x 5-Kilometer-Mannschaftswettbewerb am Samstag ab 10.30 Uhr ein Startverbot.

    Im Hinblick auf die für Fessel noch möglichen Starts im Teamsprint am kommenden Mittwoch und das abschließende 30 Kilometer-Rennen hätte es keine andere Wahl gegeben, so Sportlicher Leiter Andreas Schlütter. Fessel, die seit Tagen auf ihrem Einzelzimmer liegt und an der Tür gleich zwei Schilder mit der Aufschrift „Ich schlafe“ anbrachte, will nicht mit ihrem Körper hadern. „Meine Gesundheit spielt da oft einfach nicht mit. Darunter habe ich schon oft leiden müssen. Aber es gibt viel, viel schlimmere Dinge auf unserer Welt. Sport ist auch nicht alles“, sagte Fessel exklusiv unserer Zeitung. Die Stimmbänder würden leicht abschwellen. Sie habe bereits wieder leicht auf Laufband und Ergometer trainiert. Auch die salzhaltige Luft bei einem Spaziergang am Meer habe ihr gutgetan und gedanklich davon abgelenkt, dass sie bereits die geplanten Starts im Skiathlon und über 10 Kilometer Freistil hat absagen müssen.

    Für Deutschland werden nun Steffi Böhler als Startläuferin, Katharina Hennig, sowie für die Freistilstrecken Victoria Karl und die Wahlallgäuerin Sandra Ringwald um eine Medaille mitkämpfen. Schlütter machte der Allgäuerin Fessel dennoch Mut: „Ich bin sehr optimistisch, dass die Niki am Ende der Spiele mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause fliegen kann.“

    Dario Cologna zeigte über 15 Kilometer einmal mehr seine Konstanz. Mit 18 Sekunden Vorsprung lief der 31-Jährige die Konkurrenz in Grund und Boden. Silber ging an Simen Hegstad Krüger aus Norwegen vor Denis Spizow, der als olympischer Athlet aus Russland Bronze holte. Mit fast zweieinhalb Minuten Rückstand kam der Sonthofer Sebastian Eisenlauer auf Rang 32 ins Ziel. Cologna gratulierte auch den Exoten in diesem Rennen höchstpersönlich. Der tongalesische Fahnenträger Pita Taufatofua, der schon in Rio de Janeiro als Taekwondo-Sportler auf sich aufmerksam machte und sich danach unter anderem in Isny und Maierhöfen im Westallgäu fit machte für Pyeongchang, hat sein großes olympisches Ziel wahr gemacht: Nicht Letzter werden. Das gelang ihm souverän. Mit knapp 23 Minuten Rückstand ließ er den Kolumbianer Sebastian Uprimny und Schlusslicht German Madrazo aus Mexiko souverän hinter sich.

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