Mit dem Erfolg im Teamsprint setzte Sachenbacher-Stehle nur 24 Stunden nach dem zweiten Platz in der Verfolgung ihrem äußerst erfolgreichen Ausflug nach Russland die Krone auf. "Der Sieg war die Krönung. Ich bin überglücklich. Jetzt freue mich auf Olympia", sagte die 29 Jahre alte Bayerin.
Bei Temperaturen von minus 17 Grad verwiesen Sachenbacher-Stehle und Böhler in 17:04,6 Minuten Slowenien und Russland I auf die Plätze. Das zweite deutsche Team mit Claudia Nystad und Miriam Gössner kam über 6 x 1,3 Kilometer auf Platz vier. Bei den Herren stürmten Tim Tscharnke und Josef Wenzl als Dritte auf das Podest. In Abwesenheit der fast kompletten Weltelite mussten sie nur den siegreichen Russen Nikolai Morilow/Alexej Petuchow und Italien II den Vortritt lassen.
Die Entscheidung bei den Damen fiel auf der vorletzten Runde, als Böhler davonzog und Sachenbacher-Stehle mit einem beruhigenden Vorsprung auf die Schluss-Schleife schickte. "Das war absolut cool. Ich habe versucht, immer in der Gruppe zu bleiben und im richtigen Moment zu attackieren. Das ist mir gelungen", meinte Böhler. Ihre Teamkollegin hatte danach keine Mühe, den ersten Weltcup-Triumph für die DSV-Läuferinnen seit dem Stafelsieg am 25. März 2007 in Falun perfekt zu machen. "Es war relativ einfach, den Sieg nach Hause zu fahren. Ich habe mich nur noch darauf konzentriert, nicht hinzufallen", berichtete Sachenbacher-Stehle.
Schon am Vortag hatte sie mit Platz zwei in der Verfolgung Selbstvertrauen für die Olympischen Winterspiele in Vancouver getankt. Nach 15 Kilometern lag sie 9,8 Sekunden hinter der in der Gesamtwertung führenden Polin Justyna Kowalczyk. "Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen", sagte Sachenbacher-Stehle nach ihrem besten Einzelergebnis seit knapp zwei Jahren. Letztmals hatte sie am 1. März 2008 in Lahti als Sprint-Dritte auf dem Podium gestanden.
Vollauf zufrieden war auch Behle, denn neben Sachenbacher-Stehle überzeugten in der Verfolgung auch Böhler als Siebte, Nicole Fessel auf Rang neun und Nystad als Zehnte. "Alle sind gut gelaufen, und Evi war exzellent. Es war die richtige Entscheidung, die Damen aus der Tour de Ski herauszunehmen und ein Trainingslager absolvieren zu lassen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Wochenende", sagte Behle.