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Korruption: Sepp Blatter mit der Rolle rückwärts

Korruption

Sepp Blatter mit der Rolle rückwärts

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    FIFA-Präsident Joseph Blatter erklärt seine Aussagen zur WM-Vergabe 2006.
    FIFA-Präsident Joseph Blatter erklärt seine Aussagen zur WM-Vergabe 2006.

    In einem Interview mit der Sonntagsblick hatte Fifa-Chef Sepp Blater angedeutet, dass sich die Deutschen die WM 2006 mit unlauteren Mitteln geangelt hätten. Der neuseeländische Wahlmann Clint Dempsey hatte bei der entscheidenden Abstimmung im Juli 2006 vorzeitig den Raum verlassen, ohne seine Stimme abzugeben. Sein Votum war eigentlich den Südafrikanern zugerechnet worden. Dann hätte es eine Patt-Situation von 12:12-Stimmen gegeben - und Blatter selbst hätte entscheiden müssen, wo die WM 2006 stattfindet. Er präferierte Südafrika. Aber Dempsey verließ den Raum.

    Doch nun will Blatter alles nicht so gemeint haben. Deutschland habe eine perfekte WM abgeliefert und es gebe eben immer Verschwörungstheorien. Auch bei den Deutschen. Das habe er ledigliich zum Ausdruck bringen wollen, schrieb Sepp Blatter in einem Brief, den die Bild veröffentlichte.

    Der Brief von Fifa-Präsident Sepp Blatter im Wortlaut

    "In einem Interview mit dem Schweizer "SonntagsBlick" habe ich auf die Frage, weshalb im Zusammenhang mit der WM-Vergabe an Russland 2018 und Katar 2022 immer wieder der Vorwurf der Korruption im Raum steht, darauf hingewiesen, dass selbst bei der der WM-Vergabe an Deutschland 2006 solche Vorwürfe erhoben worden waren. Damit will ich sagen, dass man immer einen Vorwand finden kann, um die Rechtmäßigkeit eines Entscheides zu bezweifeln. Auf die Frage, ob ich vermute, dass die WM 2006 gekauft gewesen sein, antwortete ich: "Nein, ich vermute nicht. Ich stelle fest." Nämlich, dass jemand den Raum verlassen hat während der Abstimmung, die Deutschland dann mit einer Stimme Unterschied gewonnen hat. FIFA-Schmiergelder: Was wusste Blatter?

    Dies zeigt, dass man bei WM-Vergaben immer einen Grund findet, um irgendwelche Verschwörungstheorien zu spinnen. Sogar im Zusammenhang mit Deutschland, dass eine perfekte WM lieferte. Ein Sommermärchen sondergleichen, worauf das Land stolz sein kann. Ich glaube nicht an Verschwörungstheorien, sondern nur an Fakten. Solange keine konkreten Beweise vorliegen, dass bei irgendeiner WM-Vergabe etwas schief gelaufen ist, muss und soll man ab der Rechtmäßigkeit der Wahl festhalten. Dies gilt für Deutschland ebenso wie für alle anderen Länder. Das ist die Kernaussage meiner Botschaft."

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