Das schafft nur der FC Bayern: Gegnerische Spieler als „geisteskrank“ (Bellarabi) zu bezeichnen oder zu behaupten, dass sie jahrelang „Dreck gespielt haben“ (Özil) – um dann für sich in Anspruch zu nehmen, die Medien für ihre Kritik zu tadeln. Der Auftritt von Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic war eine Frechheit und des
Kritik der Medien gegen FC Bayern-Spieler war nicht unanständig
Selbstverständlich wurden Neuer, Boateng und Co. zuletzt hart angegriffen. Doch nur in den seltensten Fällen hat die Kritik an den Spielern die Grenze des anständigen Umgangs überstiegen.
Wie kann sich ein Verein, der sich gerade noch für eine pluralistische Gesellschaft eingesetzt hat und dazu aufgerufen hat, wählen zu gehen Medien unter Generalverdacht stellen? Wie können die drei denn glauben, ernst genommen zu werden, wenn sie sich derart in Wortwahl und Stil vertun?
Hoeneß' Verhalten schadet den Bayern mehr als alles andere
Hoeneß zeichnete einst aus, dass er Stimmungen frühzeitig erkannte und sie für sich zu nutzen wusste. Dafür hat er anscheinend den Instinkt verloren – und das trifft den FC Bayern härter als ein verlorenes Spiel oder ein misslungener Transfer. Das kann ausgebügelt werden. Im Verein aber fehlt das Korrektiv zu Hoeneß und Rummenigge. Philipp Lahm hätte es sein können, Salihamidzic ist es nicht.
Die Pressekonferenz hat gezeigt, dass der FC Bayern ein Führungsproblem bekommt, wenn sich der Verein nicht bald personell erneuert. Das ist das Problem der Münchner – und nicht die Kritik der Medien.