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Kommentar: Werbung für das Eishockey - mit einem bitteren Ende für die Deutschen

Kommentar

Werbung für das Eishockey - mit einem bitteren Ende für die Deutschen

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    Ein starkes deutsches Team - auch wenn es zu keiner Medaille gereicht hat.
    Ein starkes deutsches Team - auch wenn es zu keiner Medaille gereicht hat. Foto: Roman Koksarov, dpa

    Ein Samstag im Mai, 17.20 Uhr. Die einen sehnen diesen Tag seit langem herbei, weil das Bundesliga-Ende wieder mehr Familienleben verspricht. Die anderen fürchten ihn, weil er sie ins Nichts entlässt. Wieder andere werden mit entleerten Gesichtern vor Fernsehern sitzen. Das ist jedes Jahr so und war auch in diesem Jahr so. Außer sie sind Anhänger des 1. FC Köln. Dann gibts noch einen Nachschlag. Einen freilich, den sich kein vernünftiger Geißbock-Fan wirklich gewünscht hätte. Aber es ist ja noch mal alles gut gegangen.

    Eishockey ist der schnellste Mannschaftssport der Welt

    Aber dann? Dann Bühne frei für den schnellsten Mannschaftssport der Welt. Jedes Jahr ist Eishockey-WM, füllt die Weltmeisterschaft den Raum zwischen Fußball-Bundesligaende und Anfang. Ein Spektakel, wie es nur wenige im Weltsport gibt. Körperbetont, rasant, spannend erzeugt es in voll besetzten Arenen eine einzigartige Atmosphäre. Trotzdem hinkt es hierzulande weit hinter dem Fußball her. Warum? Weil zu wenig davon im Fernsehen zu sehen ist, der Puck zu klein, das Spiel zu schnell, die großen Stars im Ausland unterwegs sind und die deutsche Nationalmannschaft nur selten für Furore sorgt.

    Letzteres hat sich in den vergangenen Tagen geändert. Es war beeindruckend mit welcher Leidenschaft und Hingabe sich die Auswahl von Toni Söderholm unter die besten vier Teams der Welt gekämpft hat, wenngleich nicht jede Nation sämtlich Top-Spieler zur Verfügung hatte. Mag sein, dass andere stocktechnisch und läuferisch besser waren, Kühnhackl, Holzer & Co. haben sich aufopfernd in die Schüsse der Gegner geworfen. Und für den Zauber sorgte Marcel Noebels mit dem entscheidenden Penalty gegen die Schweiz.

    Gegen Weltmeister Finnland hat die Deutschen das Glück verlassen

    In der zweiten Begegnung mit Weltmeister Finnland hat die Deutschen das Glück verlassen. Ein wenig davon und sie wären ins Finale eingezogen. Gestern war es für die ausgepumpte DEB-Auswahl dann ein zu weiter Weg bis zur ersten WM-Medaille seit 68 Jahren. Bronze ging in einer Lehrstunde für die Deutschen an die USA. Söderholms Truppe blieb Medaillengewinner der Arbeiterherzen.

    Jetzt aber ist erst einmal wieder Fußball. Für alle, die es gerne eine wenig langsamer haben. Am Freitag beginnt die EM und am 13. August kehrt endlich die Bundesliga zurück.

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