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Kommentar: TV-Kritik: "Ende gut, alles gut" – ernsthaft?

Kommentar

TV-Kritik: "Ende gut, alles gut" – ernsthaft?

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    Jessy Wellmer  und Bastian Schweinsteiger sind das EM-Duo der ARD.
    Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger sind das EM-Duo der ARD. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Ende gut, alles gut?“, wollte Jessy Wellmer von Joachim Löw wissen, nachdem der Schwarzwälder kurz zuvor zum zweiten Mal hintereinander bei einem großen Turnier viel früher als erwartet ausgeschieden war. „Ende gut, alles gut“ – ernsthaft? Die ARD hat versucht, den prompten Sturm der Entrüstung mit dem Hinweis zu bändigen, die Moderatorin habe noch „Oder eben nicht alles gut?“ angefügt, das sei im Lärm vielleicht untergegangen.

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    Die Zusatzfrage war jedoch ohnehin aus der Not geboren: Offenbar hatte Wellmer gerade noch gemerkt, wie wenig empathisch ihre dahergeplapperte Frage war. Die gedankenlose Formulierung passt allerdings ins Gesamtbild: Wenn sie und Bastian Schweinsteiger das TV-Publikum aus den europäischen Stadien begrüßen, folgen zumeist belanglose Plaudereien.

    Und noch eins fällt auf: Während die Kritik der ARD-Experten nach dem deutschen Achtelfinal-Aus vor allem den Spielern galt, nahmen Michael Ballack und Fredi Bobic zur gleichen Zeit bei MagentaTV fast ausschließlich den Trainer ins Visier. Der einst von Löw ausgebootete einstige „Capitano“ fragte sich, warum nicht viel früher umgestellt worden sei, er hatte kein Verständnis für die Wechsel und vermisste Signale von außen. Seine Ausführungen waren zwar von Enttäuschung über das Ausscheiden geprägt, aber ausnahmslos fundiert, inhaltlich korrekt und sachlich vorgetragen.

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    Im „Ersten“ bedankte sich „Basti“ derweil bei „Jogi“ sinngemäß für alles, was der Bundestrainer für den deutschen Fußball getan habe. Deutlicher hätte der Unterschied kaum sein können: Hier Ballack und Bobic, die Löw nichts schuldig sind, dort Schweinsteiger, der mit dem Trainer Weltmeister geworden ist und daher nicht die falsche Taktik, sondern den Auftritt der Ex-Kollegen kritisierte. Augen auf bei der Expertenwahl.

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