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Kommentar: Supercup: Die Welt blickt auf Augsburg

Kommentar

Supercup: Die Welt blickt auf Augsburg

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    Raul Gonzales Blanco läuft mit seinem neuen Verein Schalke 04 im Supercup gegen den FC Bayern in der impuls-Arena auf. Bild: dpa
    Raul Gonzales Blanco läuft mit seinem neuen Verein Schalke 04 im Supercup gegen den FC Bayern in der impuls-Arena auf. Bild: dpa Foto: ve tmk

    Die Zahlen gehen etwas auseinander. Die Deutsche Fußball-Liga hat stolz vermeldet, das Supercup-Spiel zwischen den Bayern und den Schalkern werde in "annähernd 150 Ländern" dieser schönen Welt im Fernsehen zu betrachten sein. Im kicker, dem Zentralorgan des deutschen Ballspielwesens, war sogar von 170 Staaten die Rede, in denen sich den Menschen die Chance biete, bewegte Bilder von diesem bewegenden Ereignis zu betrachten.

    Egal ob 170 oder "nur" 150 - die Zahl scheint in jedem Fall groß. Sie führt unweigerlich zur Frage: Wie viele Länder machen sich eigentlich auf dieser Erde breit? Auch da gehen die Zahlen etwas auseinander. Es sind wohl in jedem Fall über 190 Staaten, eventuell sogar knapp über 200. Warum die Ungenauigkeit? In einigen Fällen streitet und bekriegt man sich, ob es sich lediglich um Flecken auf der Landkarte oder "echte" Länder handelt.

    Der Supercup aber wird in jedem Fall seinem Namen gerecht. Sportlich mag der Titel vielleicht nicht soooooo super-wichtig sein, aber seine weltweite Sichtbarkeit verdient das Prädikat "super" vorbehaltlos.

    Das freut natürlich die Deutsche Fußball-Liga als Sachwalter des Bundesliga-Fußballs. TV-Lizenzen auch in Argentinien, Armenien und Aserbaidschan verkaufen - das macht die DFL-Funktionäre zufrieden. Und die Bayern und die Schalker entzückt es, wenn sie sogar in Namibia, Nauru und Nepal noch ein paar Trikots und Käppis verkaufen können.

    Die Experten sagen schließlich auch noch, dass sich die Supercup-Bilder selbst für Augsburg auszahlen werden. Wann sonst hört man in Laos, Lettland oder Lesotho schon mal was von der schönen, alten Stadt am Lech? Vielleicht bekommen die Schwaben demnächst mal Besuch aus Mikronesien, Moldawien oder Monaco.

    Stellt sich nur die Frage: Will der "Augschburger" das überhaupt? Die Eingeborenen am Zusammenfluss von Lech und Wertach zeichnen sich durch eine gewisse Scheu gegenüber der Außenwelt aus. Brecht, Puppenkiste und Zwetschgendatschi schienen ihnen über viele Jahre schon genug der touristischen Lockmittel.

    So schwer es ihm fällt, der "Augschburger" muss sich daran gewöhnen: In seiner Arena stehen die Tore zur Welt. Vielleicht kennt man seine Stadt jetzt bald auch in Belgien, Belize und Benin besser als bisher. Es gibt schlimmere Schicksale. Von Franz Neuhäuser

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