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Kommentar: Sandro Wagner geht nach China - Heimat ist, wo sich das Konto füllt

Kommentar

Sandro Wagner geht nach China - Heimat ist, wo sich das Konto füllt

Tilmann Mehl
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    Sandro Wagner zieht es nach China.
    Sandro Wagner zieht es nach China. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Sandro Wagner ist ein pragmatischer Mensch. Er hat es ohne bleibende Schäden überstanden, über mehrere Jahre seinen Lebensmittelpunkt in Metropolen wie Darmstadt oder Sinsheim zu verlegen. Der Mann ist Fußballprofi. Das Schmerzensgeld wird hoch genug ausgefallen sein. Als Wagner aber die Chance erhielt, sich auf die gut gepolsterte Bank des FC Bayern zu setzen, ergriff er die Möglichkeit. Weil: „Eine lange Reise geht für mich zu Ende, ich komme wieder nach Hause zu meinem Verein, in meine Heimat.“ So begründete Wagner den Wechsel nach München vor einem Jahr.

    Sandro Wagner soll in China 15 Millionen Euro netto verdienen

    Mittlerweile hat sich bei dem Stürmer die weitreichende Erkenntnis durchgesetzt, dass die Reise nie beendet ist. Vor allem, wenn sich auch nur ein Hauch Motivation breitmacht. Zuletzt schafft es Wagner nicht einmal mehr, einen Platz auf der Bank zu ergattern. Also zieht er weiter. Künftig setzt er seine Talente für den chinesischen Verein Tianjin Teda ein. Die Qualität dort: Wagner ist als Leistungsträger eingeplant. Auf heimatliche Gefühle wird er aber auch in Fernost nicht verzichten müssen. „Meine ganze Familie und viele Freunde kommen mit. Gefühlt kommt jetzt halb München nach China“, kündigt er ein Anwachsen der germanischen Gemeinde in der ostchinesischen Stadt an.

    Etwa 15 Millionen Euro netto soll dem Gastarbeiter das Engagement in den kommenden beiden Jahren einbringen. Heimat ist, wo sich das Konto füllt.

    Von solchen Summen kann DHB-Kapitän Uwe Gensheimer nur träumen

    Summen, über die Uwe Gensheimer immer noch staunt. Verblüffend, spielt der Mann doch Handball für Paris St. Germain und somit für jenen Verein, der seit Jahren dafür bekannt ist, seinen fußballspielenden Angestellten ein angenehmes Einkommen zu bescheren. „Ungläubig“ schaue er auf Summen, wie sie dem Brasilianer Neymar überwiesen werden. Nun zählt Gensheimer selbst auch nicht zum Prekariat. Dafür, dass er ziemlich gut einen Ball werfen kann, erhält er rund eine halbe Million Euro im Jahr. Anders als Sandro Wagner muss er dafür nicht in Sinsheim, Darmstadt oder China spielen – sondern in Paris.

    Nun aber geht auch die Reise von Gensheimer weiter. Ab der kommenden Saison spielt er wieder für die Rhein-Neckar Löwen. Für die ist er schon früher aufgelaufen. „Jetzt kehre ich zurück nach Hause“, freut sich der Linksaußen. Die

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