Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: RB gegen RB: Eine Paarung, die der Fußball nicht braucht

Kommentar

RB gegen RB: Eine Paarung, die der Fußball nicht braucht

    • |
    Bullenduell: Leipzig spielt in einer Gruppe mit Salzburg.
    Bullenduell: Leipzig spielt in einer Gruppe mit Salzburg. Foto: Jan Woitas, dpa

    Neulich haben wir das bittere Schicksal der Fußballer von RB Salzburg beschrieben, die zum elften Mal am Einzug in die Champions League gescheitert sind. Damit, so dachten wir, haben die Österreicher auch für zukünftiges Unglück bezahlt. Irrtum!

    Nur einen Tag später beschert ihnen die Auslosung zur Europa League auch noch ein Familien-Duell. Die Bullen aus Salzburg müssen gegen ihre roten Brüder in Leipzig antreten. Was die Klitschkos der Welt nicht zumuten wollten, verlangt ihr nun der Fußball ab. Es könnte einem das Herz brechen. Wer weniger feinfühlig ist, wittert dagegen schlicht Wettbewerbsverzerrung oder eine Stallorder nach Art der Formel 1.

    Die Fußballfans stehen den Brause-Teams skeptisch gegenüber

    Während Eltern zu solchen Anlässen das Weite suchen, weil sie nicht mit ansehen können, wie sich ihr Nachwuchs vor Kopf und Schienbeine kloppt, macht Dietrich Mateschitz die Welle. Mateschitz ist der Bullen-Vater, wenn auch nicht der leibliche.

    Er hat zwei bedürftige Klubs adoptiert, alimentiert und umgebaut, auf dass sie seiner Getränkebrause Flügel verleihen. RB Salzburg und RB Leipzig spielen demnach nur vordergründig Fußball. Auch wenn sie das mitunter unterhaltsam und erfolgreich tun, sind die Fußballfans skeptisch geblieben. Red Bull empfinden sie als Verrat am Fußball.

    Den Boden für dieses Gefühl bereitet seine galoppierende Vermarktung. Die Champions League ist mit dieser Saison komplett ins Bezahlfernsehen verschwunden. Anpfiff ist künftig um 21 Uhr. Sky und DAZN wollen davor noch Werbeblöcke pflastern. Hinterher schalten die Leute ab.

    Den Klubs, die gerne früher spielen würden, haben die Sender mit jährlich zwei Milliarden Euro bis 2021 den Mund gestopft. Die Geldmaschine Fußball läuft derart hochtourig, dass die Uefa darüber nachdenkt, einen dritten Europapokal-Wettbewerb ins Leben zu rufen. Damit wäre Lebensraum für weitere Bullen-Ableger geschaffen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden