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Kommentar: Joachim Löw hat die richtigen Schlüsse gezogen

Kommentar

Joachim Löw hat die richtigen Schlüsse gezogen

Tilmann Mehl
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    Auch Bundestrainer Joachim Löw war nach dem Smchlusspfiff erleichtert.
    Auch Bundestrainer Joachim Löw war nach dem Smchlusspfiff erleichtert. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Auch wenn der späte Siegtreffer gegen Schweden kurzzeitig einen anderen Eindruck vermittelte: Das Glück verfolgt die deutsche Nationalmannschaft wahrlich nicht beim Versuch, den WM-Titel von 2014 zu wiederholen. Team und Trainer müssen sich mit zahlreichen Schwierigkeiten auseinandersetzen. Manche selbstverschuldet, wie der mangelhafte Umgang mit der Erdogan-Affäre. Manche unverschuldet, wie der unklare Gesundheits- und Formzustand von Manuel Neuer und Jerome Boateng vor der Weltmeisterschaft.

    Und dann gibt es eben noch jene Probleme, die von Turnier zu Turnier in unterschiedlicher Ausprägung jede Mannschaft treffen - die deutsche bislang besonders schwer. Unverständlichen Mentalitätsproblemen in der ersten Partie folgten nun eine Verletzung von Mats Hummels, die Verletzung Sebastian Rudys, ein Platzverweis für Jerome Boateng und schlichtes Pech im Abschluss im zweiten Spiel.

    Wie die deutsche Mannschaft damit umgegangen ist, ist beachtlich. Sie hielt dem Druck stand, fügte dem im Übermaß vorhandenden spielerischen Potenzial eine kämpferische Note bei und darf sich nun auf dem richtigen Weg für den weiteren Turnierverlauf fühlen. Das ist auch Bundestrainer Joachim Löw zu verdanken. Der wurde im ersten Spiel zurecht dafür kritisiert, seiner Mannschaft keine passende Taktik für die Partie an die Hand gegeben zu haben. Nun aber waren es auch seine Anweisungen, die zum Erfolg führten.

    Löw setzt Özil und Khedira gegen Schweden auf die Bank

    Dabei ist er ins Risiko gegangen. Dem flauschigen Charakter Löws entspricht es so gar nicht, bewährte Kräfte wie Mesut Özil und Sami Khedira aus dem Team zu nehmen. Den beiden Spielern zu vermitteln, dass sie weiterhin wichtig für die Gruppe sind und sie in die optimale mentale und körperliche Verfassung zu bringen, ist eine seiner nächsten Aufgaben. Denn sowohl Khediras Körperlichkeit wie auch Özils Esprit sind Merkmale dieser Mannschaft, die noch benötigt werden dürften.

    Die Überzeugung, mit der das Team aber über weite Strecken gegen Schweden auftrat, lässt vermuten, dass der Bundestrainer Zugang zu den Gedankenwelten seiner Spieler hat. Sollte sich das Glück in den kommenden Partien nicht ganz so vehement bitten lassen, sondern den Deutschen auch mal auch leichterem Wege zufliegen, ist dieser Mannschaft tatsächlich noch viel zuzutrauen während dieser Weltmeisterschaft. Danach sah es lange nicht aus. Dieser Glaube ist auch ein Verdienst von Joachim Löw. 

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