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Kommentar: Fußball-Berichterstattung: Es dürfen gerne noch mehr Frauen werden

Kommentar

Fußball-Berichterstattung: Es dürfen gerne noch mehr Frauen werden

Andrea Bogenreuther
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    Esther Sedlaczek moderiert künftig die Sportschau in der ARD.
    Esther Sedlaczek moderiert künftig die Sportschau in der ARD. Foto: dpa

    Es wird vielleicht noch ein paar versprengte Männer geben, die mit einem Murren zur Kenntnis nehmen, dass das Prunkstück der öffentlich-rechtlichen Fußball-Berichterstattung, die „Sportschau“, jetzt noch weiblicher wird. Weil sich nun zwei Frauen und ein Mann in der Moderation abwechseln. Doch auch den größten Machos müsste das Meckern vergehen, wenn sie sich die fachlichen Kompetenzen der besagten Frauen eingestehen. Und genau deshalb ist der ARD mit der Verpflichtung von Esther Sedlaczek ein wirklich großer Coup gelungen.

    Esther Sedlaczek und Jessica Kastorp gehören zu prominentesten Gesichtern von Sky

    Der Verdienst, dass sie weiblich ist, zählt dabei weitaus weniger als die Tatsache, dass die erfahrene wie gleichermaßen attraktive Sportreporterin tatsächlich vom Pay-TV-Sender Sky zu einer öffentlich-rechtlichen Anstalt gewechselt ist. Schließlich gehört Sedlaczek ebenso wie ihre Kollegin Jessica Libbertz, ehemals Kastorp, seit über zehn Jahren zu den prominentesten Gesichtern des Bezahlsenders – und sicher zu jenen Frauen, die niemandem mehr die Abseitsregel erklären müssen.

    Monica Lierhaus (1999) gehörte zu den ersten Frauen, die ein reines Fußball-Format im TV moderierten.
    Monica Lierhaus (1999) gehörte zu den ersten Frauen, die ein reines Fußball-Format im TV moderierten. Foto: Andreas Gebhard/dpa

    Monica Lierhaus und Kathrin Müller-Hohenstein waren Vorkämpferinnen im Fußball-TV

    In der Sport- und Fußballberichterstattung haben sich Frauen mit profunder Fachkompetenz mittlerweile etabliert. Sie folgen auf einstige Vorkämpferinnen wie Anne Will, Monica Lierhaus oder Kathrin Müller-Hohenstein. Als Field-Reporterinnen, Moderatorinnen und Kommentatorinnen. Zugegeben, es sind nicht so viele, wie man sich wünschen würde. Von Parität zwischen Männern und Frauen kann im Sportjournalismus noch keine Rede sein. Auch deshalb hat die ARD gewissermaßen einen öffentlichen Aufruf gestartet, es mögen sich doch bitte verstärkt Frauen für die Fußball-Kommentierungen melden.

    Auch Kathrin Müller-Hohenstein ist seit Jahren als kompetente Sport- und Fußball-Moderatorin im Einsatz.
    Auch Kathrin Müller-Hohenstein ist seit Jahren als kompetente Sport- und Fußball-Moderatorin im Einsatz. Foto: Lukas Schulze (dpa)

    Eine Fußball-Moderatorin braucht Sprachsicherheit, Bildschirmpräsenz und eine gewisse Abgeklärtheit

    Doch Sport und besonders Fußball ist eben nicht jederfraus Sache. Die familienfeindlichen, aber unverhandelbaren Arbeitszeiten an Bundesliga-Wochenenden, an Abenden und Feiertagen auch nicht. Eine gute Stimme ohne Dialekt, Sprachsicherheit, Bildschirmpräsenz und eine gewisse Abgeklärtheit in Zeiten von sozialen Medien gehören unabdingbar zum Handwerk. Bei Frauen wie Esther Sedlaczek und ihren Kolleginnen stimmt dieses anspruchsvolle Gesamtpaket. Kein Wunder also, dass dieser Transfer bei der ARD einen ähnlich großen Jubel ausgelöst hat wie die Verpflichtung von Messi bei Paris St. Germain.

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