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Kommentar: Fritz Kellers Blick zurück im Zorn zeigt, wie es um den DFB steht

Kommentar

Fritz Kellers Blick zurück im Zorn zeigt, wie es um den DFB steht

Florian Eisele
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    Ist als DFB-Präsident zurück getreten: Fritz Keller.
    Ist als DFB-Präsident zurück getreten: Fritz Keller. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Fritz Keller ist nun offiziell nicht mehr Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Am Montag erklärte der vor nicht einmal zwei Jahren mit großen Erwartungen angetretene Funktionär seinen Rücktritt. Dieser war angesichts der verbalen Entgleisung des 64-Jährigen unausweichlich.

    Die ausführliche Erklärung Kellers lässt tief blicken. Keller räumt darin sein persönliches Versagen ein, bezeichnete seinen Nazi-Vergleich als „traurigen Tiefpunkt der desolaten Führungssituation“ beim DFB. Keller beklagt aber auch, „dass es viel zu häufig um eigene Befindlichkeiten, interne Machtkämpfe, um die Sicherung von Vorteilen“ gegangen sei. Ohne seine Widersacher namentlich zu nennen, ist klar, dass damit der scheidende Generalsekretär Friedrich Curtius und

    Der DFB hat gezeigt, dass er zur Selbstreinigung nicht fähig ist

    Kellers Nachtreten mag kein besonders guter Stil sein – es offenbart aber, welcher Frust sich in ihm aufgestaut hat. Eine letzte Forderung hat Keller noch: Der DFB müsse sich an seiner Spitze personell gründlich erneuern. Zweifel sind allerdings angebracht, dass der Verband dazu ohne Hilfe von außen in der Lage ist. Der DFB war bereits in der Vergangenheit nicht zu einer Selbstreinigung fähig - nun muss ein klarer Schnitt her.

    Eine externe Unternehmensberatung könnte zum Beispiel dabei helfen, sowohl personell als auch bei den Strukturen neue Wege zu beschreiten. Wenn die Neuausrichtung des DFB glaubhaft voranschreitet, wird es auch möglich sein, kompetente Personen für das Präsidentenamt anzusprechen. Derzeit dürfte es sich jeder mindestens zweimal überlegen, ob er sich den Intrigantenstadel namens Deutscher Fußball-Bund antut.

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