In Zeiten einer grassierenden Pandemie sind die Probleme, die gerade im Fußball herrschen, nicht die dringendsten und wichtigsten. Eine reine "Spaßveranstaltung", wie der Fußball von Virologen bezeichnet wurde, ist der Betrieb auf dem Rasen aber auch nicht.
Nicht nur die Arbeitsplätze von Jungmillionären hängen am Profigeschäft. Insgesamt arbeiten nach Angaben der Deutschen Fußball-Liga 165.000 Menschen für einen der 36 Vereine der ersten beiden Ligen. Dazu kommt die gesellschaftliche Funktion, die der Fußball einnimmt: Ist er für die Mitglieder der aktiven Fanszene ein wesentlicher Lebensinhalt, stellt er für den durchschnittlichen Fan ein Ventil für seine Alltagssorgen dar.
Fußball hat eine soziale Funktion, die derzeit wichtiger wäre denn je
In dieser Funktion wäre der Fußball wichtiger denn je – und ist doch mit allem anderen, was Spaß und Freude bereitet, wegen der Corona-Krise jäh eingebremst worden. Der am Dienstag gefasste Entschluss der Profiklubs, die Bundesliga noch mindestens bis Anfang Mai auszusetzen , ist ebenso alternativlos wie schmerzhaft. Dass die Bundesliga – sollte sie überhaupt im Mai schon wieder fortgesetzt werden – erst einmal ohne Zuschauer stattfinden muss, gilt inzwischen als unbestritten.
Geisterspiele würden eine wichtige Funktion erfüllen
Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden diese "Geisterspiele" von fast allen Fans und Verantwortlichen abgelehnt. Inzwischen würden sie aber eine wichtige Funktion erfüllen – sowohl in wirtschaftlicher als auch gesellschaftlicher Hinsicht. Bis der richtige Fußball wieder startet - mit Fans, mit Emotionen, ohne Corona. Wann das soweit ist, lässt sich nicht seriös sagen.
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