Die Zeit der reinen Geisterspiele scheint vorbei zu sein: Der Bundesligist RB Leipzig darf seine erste Heimpartie gegen den FSV Mainz vor 8500 Zuschauern austragen. Möglich machen das die Freigabe des Leipziger Gesundheitsamtes und das aktuell relativ niedrige Infektionsgeschehen in Sachsen.
Für Begeisterungsstürme dürfte die Entscheidung außerhalb Leipzigs aber nicht gesorgt haben. Denn davon, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen, ist man in Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen noch weit entfernt.
Während also etwa der FC Augsburg vor leeren Rängen antritt, wird Leipzig von 8500 Heimfans – Auswärtsfahrer sind nicht erlaubt – angefeuert. Aus sportlicher Sicht ist das Wettbewerbsverzerrung.
Die Corona-Infektionszahlen steigen - und Leipzig will Normalität wagen
Aus epidemiologischer Sicht ist die Wiederzulassung von Zuschauern im Stadion das falsche Signal. In Zeiten, in denen die Corona-Infektionszahlen wieder steigen, soll in Leipzig Normalität gewagt werden. Davon ist man aber noch weit entfernt. Nicht umsonst hatten sich Bund und Länder kürzlich darauf verständigt, dass eine Öffnung der Stadien aktuell nicht zu verantworten sei.
Das Leipziger Signal bewirkt etwas anderes. Es erhöht den Druck auf Bundesligavereine, möglichst viele Fans ins Stadion zu lassen.
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