Es gehört zu den Absurditäten der vergangenen Tage, dass sich die Fußball-Verbände Fifa und Uefa in der Auseinandersetzung mit den Super-League-Initiatoren teilweise als Hüter von Recht und Moral positionieren wollten. Tatsächlich erschienen der Welt- und Kontinentalverband im Vergleich mit den von Größenwahn und Rücksichtslosigkeit getriebenen Vereinen zeitweise weniger unsympathisch.
Der Sieg über die Super League wurde von den Fans errungen
Doch dieser Sieg gegen die Super League ist nicht der von Fifa oder Uefa. Es ist der der Fans, die sich geschlossen und eindeutig gegen dieses Vorhaben gestellt haben. Dass viele Profis, wie etwa Liverpools James Millner und Manchesters Marcus Rashford, sich öffentlich gegen die Pläne ihrer Klubs gestellt haben, verdient Respekt.
Respekt, den Fifa und Uefa über Jahrzehnte hinweg verloren haben. Beide Verbände ordnen der Gewinnmaximierung alles unter und blähen Wettbewerbe auf, wie es die Uefa am Montag mit der „Reform“ der Champions League tat. Der Sieg der Fans zeigt, welche Macht ein geschlossener Widerstand hat. Er offenbart eine historische Chance: Erstmals erscheinen tatsächliche Reformen im System Profifußball möglich zu sein.
Dieser Kommentar bezieht sich auf diesen Artikel: Die gescheiterten Pläne zur Super League waren 48 Stunden Größenwahn
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