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Kommentar: Als FCA-Kapitän darf sich Baier solch ein Fehlverhalten nicht erlauben

Kommentar

Als FCA-Kapitän darf sich Baier solch ein Fehlverhalten nicht erlauben

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    Als Kapitän hat Daniel Baier eigentlich eine Vorbildfunktion.
    Als Kapitän hat Daniel Baier eigentlich eine Vorbildfunktion. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Eines vorneweg: Emotionen gehören zu einem Fußballspiel. Niemand will sie abschaffen. Sie sind Teil eines Spiels, das Millionen Menschen begeistert. Mitunter führen sie aber dazu, dass auf dem Rasen ein rauer Umgangston herrscht. Provokationen sollen den Gegner aus dem Konzept bringen. Allerdings gibt es Grenzen. Und genau diese hat Baier überschritten, als er aggressiv Richtung Leipziger Bank spuckte und RB-Trainer Hasenhüttl mit einer masturbierenden Handbewegung herausforderte.

    Baier hat zu verantworten, dass an diesem Abend der Erfolg über Leipzig und der tolle Saisonstart des FCA in den Hintergrund rückten. Dass der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes ihn bestrafte und für ein Spiel sperrte, war wenig verwunderlich.

    Sich auf die Emotionen eines Fußballspiels zu berufen, ist eine fadenscheinige Begründung. Baier ist 33 Jahre alt, sein Fehlverhalten entstammt nicht jugendlichem Leichtsinn. Darüber hinaus verdingt er sich seit annähernd 15 Jahren als Profi-Fußballer, kennt das Geschäft und weiß, dass jede Sekunde eines Spiels von TV-Kameras erfasst wird. Seine Provokation wirkte pubertär, wenig erwachsen.

    Daniel Baier hat seine Vorbildfunktion verletzt

    Erschwerend kommt hinzu, dass der FC Augsburg den Mittelfeldspieler vor der Saison zum Kapitän befördert hat. Baier ist folglich Kopf des Teams, repräsentiert den Verein. Auch dessen Werte. Baier erfüllt eine Vorbildfunktion. Sportlich ist Baier für den FCA ungemein wertvoll, allerdings fällt er auch dadurch auf, Schiedsrichter, Gegenspieler und Trainer verbal anzugehen.

    Negativer Höhepunkt: die Selbstbefriedigungsgeste. Weil er darüber hinaus – anders als Vorgänger Paul Verhaegh – selten als Sprachrohr seiner Mannschaft in der Öffentlichkeit auftritt, stellt sich die Frage: Ist Baier überhaupt als Kapitän geeignet?

    Fragwürdig erscheint nicht nur die Geste an sich, darüber hinaus ist der Umgang mit dem Vorfall schwer nachzuvollziehen. Baier musste sich eine Nacht und einen halben Tag darüber Gedanken machen, ob er sich entschuldigen sollte, statt dies unmittelbar nach dem Spiel zu tun.

    Ebenso verpasste Stefan Reuter, der Geschäftsführer Sport, diese Chance. Statt das Verhalten seines Führungsspielers zu verurteilen, tat er es als Normalität eines hitzig geführten Bundesligaspiels ab.

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