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Kolumne: Ein persönlicher Blick auf Olympia: Viel zu sehen - wenn auch nur aus der Ferne

Kolumne

Ein persönlicher Blick auf Olympia: Viel zu sehen - wenn auch nur aus der Ferne

Andreas Kornes
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    Überall freundliche Helfer bei den Olympischen Spielen, wie hier an einer Bushaltestelle.
    Überall freundliche Helfer bei den Olympischen Spielen, wie hier an einer Bushaltestelle. Foto: Pförtner, dpa

    So sehr man über Sinn oder Unsinn dieser Spiele streiten mag: Die Japaner haben alles dafür getan, dass es geklappt hat. Der zweiwöchigen Quasi-Quarantäne nach Einreise ist es geschuldet, dass den meisten Ausländern ein genauerer Blick auf Japan verwehrt blieb. Trotzdem gab es viel zu sehen, wenn auch oft nur aus der Ferne und durch die Gläser der Busscheiben. Doch eines war und ist auch innerhalb der Blase allgegenwärtig: die Freundlichkeit der Gastgeber.

    Busfahrer begrüßen und verabschieden ihre Fahrgäste einzeln

    Busfahrer begrüßen und verabschieden ihre Fahrgäste einzeln. An jeder Ecke steht ein Helfer, der einem die Richtung weißt. Oder die Damen am Haupteingang des Pressezentrums, die einem auch noch am vorletzten Tag voll Hingabe den Temperaturcheck erklären. Die Freundlichkeit geht so weit, dass ein Kollege erstaunt feststellte, er sehne sich nach den stoffligen Busfahrern seiner Heimatstadt. „Ehrlich, ich will einfach mal wieder angeschnauzt werden.“

    Einprägsam auch die japanische Organisationslust. Um die Anzahl der Journalisten in den Mixed-Zones zu kontrollieren gibt es für diese Bereiche eigene Eintrittskarten. Das System ist überall anders und besonders eigenwillig an der Skateboardanlage. Dort werden die Karten am Eingang von Helfer A verteilt. Einen Meter weiter sitzt Helfer B und sammelt sie wieder ein. Er sei hier für das Zählen zuständig, sagte er auf erstauntes Nachfragen und wirkte überrascht, dass das nicht klar sei.

    Sehr freundlich auch der Herr, der in einem der kleineren Pressezentren beim Freiwasserschwimmen für die Suche nach (verbotenen) W-Lan-Verstärkern ist. Minuntenlang stand er hinter einem eifrig tippenden Korrespondenten aus Spanien. Der Kontrolleur wollte einerseits die verdächtige Gerätschaft des Schreibers kontrollieren, ihn andererseits aber nicht stören. Ein Zwiespalt, der sich erst auflöste, als der Spanier aufblickte und des auffällig unauffälligen Kontrolleurs gewahr wurde.

    Die Kloschüsseln blinken bei Körperkontakt

    Und auch in Japan gilt: Es sind die kleinen Dinge im Leben, die es so interessant machen. Die Kloschüssel im Hotelzimmer beispielsweise, die bei Körperkontakt zu blinken beginnt. Des nächtens eine gewöhnungsbedürftige Angelegenheit.

    Bleiben wird von „Tokyo 2020“, wie das IOC die Spiele trotz der Verschiebung benannte, aber natürlich anderes. Vor allem die Erkenntnis, dass es die Japaner geschafft haben. Und dabei immer freundlich blieben.

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