In der Sportredaktion steht ein Pappkarton mit Fußbällen. Traurige Kugeln, die vor sich hinschrumpeln, weil niemand mit ihnen spielt. Keiner kümmert sich um sie. Jetzt, wo das Büro in Teilen ausgeräumt wird, bringen sie sich wieder in Erinnerung.
In seltenen Fällen hat sie ein Fotograf als Accessoire benötigt. Oder zwei Redakteure haben sich beim Kurzpassspiel von ihnen Inspiration erhofft.
Corona verlangt für den Kurzpass mindestens 1,50 m Abstand
Geht heute nicht mehr. Corona verlangt für den Kurzpass mindestens 1,50 m Abstand. Wie soll sich da Ballgefühl entwickeln. Wenn die Redaktionsbälle jetzt noch einen Zweck erfüllen, dann für den weiträumigen Diagonalpass, der über Bande gespielt werden muss, oder zum einsamen Jonglieren.
Die Kugel von einem Fuß auf den anderen bugsieren, sie über Oberschenkel, Stirn und Schultereckgelenk balancieren, ehe sie sanft im Spann zur Ruhe kommt. Dabei langsam an den leeren Schreibtischen der Homeoffice-Kollegen vorbeiziehen, die man so sehr vermisst, weil keiner da ist, mit dem sich für ein paar Augenblicke der Ball gepflegt in der Luft halten lässt.
Also erinnert man sich an Armin Veh, damals Trainer des FC Augsburg, der im Ärger über Journalisten gegrantelt hat, er wolle nur noch mit Medienvertretern über Fußball reden, die wenigstens 20 Mal einen Ball jonglieren können. Veh konnte das - und wir können das auch bald wieder, nachdem wir uns intensiver um die schrumpeligen Kugeln gekümmert haben.