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"Martyrium für Briggs": Klitschko-Kampf: Ringarzt kritisiert Ringrichter

"Martyrium für Briggs"

Klitschko-Kampf: Ringarzt kritisiert Ringrichter

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    Vitali Klitschko (re.) besiegte im WBC-Boxkampf im Schwergewicht Shannon Briggs nach Punkten.
    Vitali Klitschko (re.) besiegte im WBC-Boxkampf im Schwergewicht Shannon Briggs nach Punkten. Foto: dpa

    Nach dem WM-Kampf zwischen Vitali Klitschko und Shannon Briggsverschärft sich die Kritik an Ringrichter Ian John-Lewis. RingarztStephan Bock spricht von einem "Martyrium" für den Herausforderer.

    Über 12 Runden hinweg schlug Klitschko auf den 38-Jjährigen Briggs ein wie auf einen Sandsack. Briggs konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten, wurde nach dem Kampf aber auf die Intensivstation gebracht. Die zunächst befürchtete Hirnblutung bestätigte sich dort nicht, allerdings wurden unter anderem zwei Brüche im Gesicht, ein Trommelfellriss und ein Anriss der Bizepssehne diagnostiziert. An besagter Sehne wurde Briggs mittlerweile in einem Hamburger Krankenhaus operiert.

    Im Radiosender FFH äußerte sich nun erstmals der zuständige Ringarzt Stephan Bock zu dem Boxkampf um den WBC-Gürtel im Schwergewicht. " Es war schrecklich und ab der sechsten Runde ein reines Martyrium für Briggs. Das als Arzt mitanzusehen ist nicht leicht", so Bock. Mittlerweile könne zwar eine Hirnverletzung ausgeschlossen werden, trotzdem sparte er nicht mit Kritik an Ringrichter Ian John-Lewis und der Ecke von Shannon Briggs. "Wenn mich der Ringrichter gefragt hätte, hätte ich nach der zehnten Runde Schluss gemacht. Man kann auch seine Betreuer nicht verstehen, dass sie ihren Schützlingso ins Verderben laufen lassen. Aber seine Ecke hatte schon zuvorangekündigt, dass sie unter allem Umständen über 12 Runden gehen wollen."

    Bock selbst habe keine Möglichkeit gehabt, den Kampf abzubrechen. Er könne lediglich einschreiten, wenn er vom Ringrichter um seine Meinung gefragt worden wäre. Das sei nicht geschehen.

    So aber boxte Vitali Klitschko über die kompletten 12 Runden gegen den US-Amerikaner. Der übertragende Sender RTL dürfte darüber nicht unglücklich gewesen sein. Mit über 14 Millionen Zuschauer konnte man sich über eine Rekordquote freuen.

    Briggs kam letztlich noch verhältnismäßig glimpflich davon. Auf die frage, ob ein derartiger Kampf auch tödlich ausgehen könne, antwortete Ringarzt Bock: "Natürlich. Briggs hat unheimlich Glück gehabt." (AZ)

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