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Klinsi führt den Acht-Stunden-Tag ein

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Klinsi führt den Acht-Stunden-Tag ein

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    Jürgen Klinsmann
    Jürgen Klinsmann

    München (AZ) - Ab 1. Juli haben auch die Stars des FC Bayern einen Acht-Stunden-Tag. Vorbei sind dann die Zeiten, in denen die Spieler nur zum Training auf das Gelände kamen und nach dem Duschen von dort schnell wieder verschwunden waren. Trainer Jürgen Klinsmann zieht ab der neuen Saison andere Saiten auf.

    Sein Plan: Öffentliche Trainings gibt es nicht mehr an der Säbener Straße, die finden dann nur noch sporadisch in der Allianz Arena statt. In diesem Zuge wird auch die Gaststätte "Insider" geschlossen, von deren Wintergarten die Fans seit den 90er Jahren das Training hinter Glas beobachten können.

    "Wir werden gewisse Dinge hier an der Säbener Straße verändern. Der Umbau der Gaststätte ist dabei ein Schritt", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview mit der Sport-Bild. Die Cafeteria neben der Kabine, wo die Mannschaft zeitweilig zu Mittag isst, ist Klinsmann zu klein. Er braucht den Platz, den derzeit die Gaststätte einnimmt.

    Für Pächterin Erika Niemeyer ist das nicht nachzuvollziehen. "Die haben mir gesagt, dass der Verein keine Gastronomie mehr am Gelände haben will. Ich bin entsetzt und extrem traurig. Sie reißen mir das Herz heraus. Alle hier, auch die Fans, verlieren ein Stück Heimat", sagte sie der Münchner Abendzeitung.

    "Einige Profis wohnen weiter draußen, da ist die Fahrt in der Mittagspause nach Hause eine unnötige Strapaze. Die Profis sollen hier essen, sich ausruhen und auch für Ablenkungen wird gesorgt sein. Jürgen möchte einfach alles professionalisieren", sagt Rummenigge. Deswegen wird in den Räumen der Gaststätte bald eine Spieler-Lounge mit Fernseher, Tischfußball und Videospiel-Konsolen zu finden sein.

    Klinsmann will damit das Mannschaftsgefüge stärken. Die Spieler sollen mehr Zeit miteinander verbringen, ein Team sein. Schon bei der Weltmeisterschaft 2006 setzte Klinsmann auf derlei Maßnahmen. Und der Erfolg gab ihm Recht.

    Deswegen ist vielleicht auch die Bayern-Führungsriege nicht abgeneigt gegen die Neuerungen, die Klinsmann bei dem Traditionsverein einführen will. Auch der Abstand zu den Fans ist Teil seines Konzeptes. Deswegen wird auch das Training der Bayern künftig nicht mehr öffentlich stattfinden, sondern nur noch sporadisch in der Allianz Arena für Fans zugänglich sein.

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