Christina Theiss schien im Kickboxen der Damen so etwas wie die Klitschkos im Schwergewicht der Männer zu sein - praktisch unschlagbar. Und so hatte auch kaum jemand erwartet, dass die 33-jährige Kickboxerin und Allround-Selbstvermarkterin in München Probleme mit der Russin Olga Stavrova bekommen könnte.
Stavrova hatte sich zwar vor dem WM-Kampf siegessicher gegeben ("Ich schicke Theiss vorzeitig in den Ruhestand und mache aus ihr eine Babuschka“), doch das schienen die üblichen schrillen Töne zu sein, mit denen Herausforderer vor Kämpfen glänzen.
Christine Theiss: In Runde fünf auf dem Boden
Doch weit gefehlt: Denn Olga Stavrova war für Christine Theiss eine mehr als ebenbürtige Gegnerin. Gingen die ersten Durchgänge noch auf das Konto der Münchnerin, kam Stavrova in der fünften Runde mit einem ihrer vielen linken Schwinger durch und setzte einen Treffer auf dem Kinn von Theiss. Die landete benommen auf den Brettern.
Auch in den nächsten Runden kam Stavrova immer wieder durch. Christine Theiss bekam einen Treffer auf den anderen, wackelte. Wären der Russin nicht ab Runde acht langsam die Kräfte ausgegangen, der WM-Kampf hätte wohl mit einem vorzeitigen Aus geendet.
Kampf über zehn Runden: Christine Theiss verliert
So ging der Kampf über die zehn Runden - und Christine Theiss verlor nach Punkten. Ihr Trainer konnte die Entscheidung der Punktrichter nicht ganz nachvollziehen. Christine Theiss, die kürzlich laut über ihr Karriereenede nachgedacht hatte, forderte umgehend einen Rückkampf. "Jetzt weiß ich wenigstens schon, wer meiner nächste Gegnerin ist: Olga Stavrova", sagte sie. "Ich höre nicht geschlagen auf". bo