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Keine WM in Göggingen: FIFA gegen Trainingsplatz: Karl-Mögele-Stadion landet im Abseits

Keine WM in Göggingen

FIFA gegen Trainingsplatz: Karl-Mögele-Stadion landet im Abseits

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    Die Karl-Mögele-Bezirkssportanlage in Göggingen.
    Die Karl-Mögele-Bezirkssportanlage in Göggingen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Fußball-WM der Frauen wird erst in über einem Jahr angepfiffen, der erste Verlierer steht aber schon fest. Die Karl-Mögele-Bezirkssportanlage in Göggingen erhält - entgegen den ursprünglichen Plänen für die WM in Augsburg - keine Frischzellenkur. Schuld daran ist ein Bus, der nicht durch ein Nadelöhr gepasst hat.

    Die Verschönerung von Sportanlagen, auf denen die Teams während des Turniers trainieren sollen, war eines der Argumente, mit denen in der Stadt für die Frauen-WM geworben wurde. Kerngedanke: Wenn die Frauenmannschaften wieder weg sind, hat der Breitensport etwas von den Verbesserungen.

    Vier Anlagen sollten von der Frischzellenkur profitieren: die Bezirkssportanlage Süd mit Ernst-Lehner-Stadion, die Bezirkssportanlage in Haunstetten, die Paul-Renz-Anlage in Oberhausen (FCA) und eben die Karl-Mögele-Anlage.

    Doch das aus dem Jahr 1966 stammende Stadion, das nach einem ehemaligen Gögginger Bürgermeister benannt ist, blieb schon in der Qualifikation hängen. Und das sprichwörtlich. Als Offizielle des Weltfußballverbandes FIFA die Trainingsstätten besichtigten, kam ihr Bus gar nicht bis ans Stadion, in dem unter anderem die DJK Göggingen kickt.

    Denn die einzige offizielle Zufahrt führt unter der B 17 hindurch und ist nur 3,40 Meter hoch. Das wäre mit Mühe und Not genug für einen Linienbus des städtischen Verkehrsbetriebs, reicht aber offenbar nicht für die hoch gerüsteten Reisebusse, die sich die FIFA von Sponsoren für ihre Weltmeisterschaften zur Verfügung stellen lässt.

    Die paar Meter Fußweg zwischen Unterführung und Anlage wollte der Verband den Sportlerinnen und ihrem Tross aber nicht zumuten. "Die FIFA hat ihre Ansprüche", sagt Bernhard Rotter. Er ist Projektleiter bei der Stadt für die Frauen-WM und weiß, dass die Offiziellen des Verbandes nur schwer mit sich handeln lassen.

    Der FCA wird aus der Rosenau ausquartiert

    Nachdem das Mögele-Stadion im Abseits gelandet ist, muss nun das Rosenau-Stadion herhalten. Mit dem FCA, dessen Profis dort trainieren, sei alles abgesprochen, sagt Rotter. Der Verein werde während der WM-Wochen ausweichen. Für die Anlage in Göggingen sei das natürlich schade, dort "ist eine Sanierung dringendst nötig".

    Die Finanzpolitiker der Stadt werden die Entwicklung vermutlich nicht ganz so ungern sehen. Ursprünglich war ein Betrag von bis zu einer Million Euro im Gespräch, um die Sportstätten aufzumöbeln. Mittlerweile ist eine knappe halbe Million Euro über einen Zeitraum von zwei Jahren vorgesehen; insgesamt soll das Abenteuer "WM" die Stadt nicht mehr als drei Millionen Euro kosten. "Damit werden wir schon hinkommen", sagt Rotter. Apropos hinkommen: Mittlerweile würde es vielleicht auch der FIFA-Bus bis an die Karl-Mögele-Anlage schaffen. Denn das Nadelöhr unter der B 17 hindurch behinderte auch die Baumaschinen und Laster, die derzeit für Arbeiten am Wertachkanal gebraucht werden. Kurzerhand wurde der Weg teilweise tiefer gelegt - seitdem ist erst bei 3,90 Meter Schluss. (cf)

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