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Keine Bundesmittel für München - Messner-Kritik

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Keine Bundesmittel für München - Messner-Kritik

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    Keine Bundesmittel für München - Messner-Kritik
    Keine Bundesmittel für München - Messner-Kritik Foto: DPA

    Aus Berlin erhielt die Hoffnung von Bewerbungschef Willy Bogner auf öffentliche Gelder einen herben Dämpfer. "Klar ist, dass der Bund sich daran nicht beteiligt", stellte der für den Sport zuständige Innenminister Thomas de Maizière klar.

    "Der Minister hat recht. Das ist keine neue Information für uns, weil der Bund kein Gesellschafter in der Bewerbungsgesellschaft ist", erklärte der Aufsichtsratschef der Münchner

    Bogner hatte in einem Brandbrief an die Gesellschafter öffentliche Unterstützung angemahnt. Bei der folgenden Gesellschafterversammlung wurde der Bewerbungsetat von 30 auf 33 Millionen Euro erhöht. Bisher haben die Münchner 22 Millionen Euro zusammen. "Der Bund würde sich aber an weiteren Kosten bei erfolgreicher Bewerbung beteiligen", versprach de Maizière.

    Bei der Deckung des Bewerbungsetats ist keine Hilfe vom Bund zu erwarten. "Nach der letzten Sitzung gibt es Klarheit. Es gibt einen Rahmen, der für die Bewerbungskosten zur Verfügung stehen soll", sagte de Maizière der Nachrichtenagentur dpa. Bundesmittel seien nie angeboten und auch nicht gefordert worden, erklärte der CDU-Politiker.

    Reinhold Messner klagt unterdessen Versäumnisse bei der Münchner Bewerbung an. "Die Bauern sind nicht richtig eingebunden worden", sagte der Südtiroler der dpa. Zahlreiche Grundbesitzer in Garmisch- Partenkirchen weigern sich, ihre Flächen für die Spiele bereitzustellen. Er selbst würde als betroffener Bauer "keinen Quadratmeter" für die Spiele hergeben, sagte der 65-Jährige, der selbst drei Bergbauernhöfe besitzt.

    Die Landwirte dürften nicht das Gefühl haben, enteignet zu werden. "Die Bauern müssen freiwillig bereit sein, ihren Grund und Boden herzugeben." Die Garmischer Landwirte fürchten, dass ihr Grund durch den Bau unter anderem von Loipen und Parkplätzen Schaden nimmt. Wegen massiver Proteste der Grundstücksbesitzer war das nahe gelegene Oberammergau als Austragungsort bereits gestrichen worden.

    Messner warnte vor Beispielen anderer Olympia-Austragungsorte wie dem italienischen Turin, wo heute "die gesamte Infrastruktur nutzlos herumsteht". Im russischen Sotschi sei für die Spiele 2014 schon jetzt eine große Naturzerstörung absehbar.

    Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), glaubt trotz des angekündigten Bürgerbegehrens von Gegnern der Olympia-Bewerbung für 2018 in Garmisch-Partenkirchen an eine Lösung des Konflikts. "Ich denke, dass das große Angebot an Gesprächen in Garmisch-Partenkirchen Früchte tragen wird", sagte er am Rande der Olympischen Jugendspiele in Singapur.

    Die Einwände und Kritiken gegen die Münchner Bewerbung um die Olympischen Winterspiele in acht Jahren müsse man ernst nehmen, "aber nicht überbewerten". Im Internationalen Olympischen Komitee (IOC) sehe man diese deutschen Probleme entspannt. "Wenn ich hier einen

    Annecy (Frankreich) und Pyeongchang (Südkorea) sind die Mitbewerber um Olympia 2018 und buhlen ebenso wie München auch bei den Jugendspielen in Singapur um die Gunst der IOC-Mitglieder. "Die Sympathie konnte verstärkt werden und ihre Neugier in Gesprächen durch Substanz ersetzt werden", sagte Bach. "Das ist ein wesentlicher Fortschritt."

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