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Kanuslalom in China: Skorpione gehörten nicht zum Speiseplan

Kanuslalom in China

Skorpione gehörten nicht zum Speiseplan

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    Skorpione gehörten nicht zum Speiseplan
    Skorpione gehörten nicht zum Speiseplan

    Von Peter Deininger Aufgespießte Skorpione, gebratene Schaben - die Imbissstände von Peking haben ein für Augsburger Gaumen ungewohntes Angebot. "Ich habe darauf verzichtet und überwiegend in unserem Hotel gegessen. Da war die Kost europäisch, allerdings auch ein wenig eintönig." Kajakfahrer Alexander Grimm von den Kanu Schwaben ist zurück von den vorolympischen Wettkämpfen in der chinesischen Hauptstadt.

    "Dabei haben wir einen Vorgeschmack auf das nächste Jahr bekommen", sagt der Sportsoldat. Nicht nur auf dem Wasser, sondern auch neben der Strecke. Ein Heer von Helfern bevölkerte den Kurs am Rande der Hauptstadt. "Ich war ständig von drei oder vier Chinesen umringt", erzählt Canadier-Bundestrainer Jürgen Köhler, der Delegationsleiter des Deutschen Kanuverbandes (DKV).

    Auf Fragen bekam er allerdings häufig keine Antwort, weil seine Begleiter nur über geringe Englischkenntnisse verfügten. "Leider waren nicht viele Zuschauer da", bedauerte Fabian Dörfler (Schwaben), der nach dem Triumph im Gesamtweltcup in China den zweiten Platz belegte. "Für mich läuft die Saison extrem gut", freut sich der gebürtige Franke und hofft für die WM Ende September in Brasilien ebenfalls auf einen Spitzenplatz.

    Den Titelkämpfen in Südamerika war auch das Trainingsprogramm in China untergeordnet. "Wir haben viel und intensiv gearbeitet", so Dörfler. Der Wettkampf in Shunyi war Nebensache. Während der frühere Weltmeister den neuen Kurs nicht für schwerer als die Anlage im griechischen Athen hält, hatte Alexander Grimm seine Probleme mit der Strecke. "Sie hat ihre Tücken, weil man auf den vielen Wasserwalzen schnell einmal von der Linie abkommen kann." Grimm, vor der Abreise Sieger beim Weltcup in Augsburg, erreichte nicht einmal das Halbfinale der besten 15. Canadier-Bundestrainer Jürgen Köhler war von der Anlage in China beeindruckt. "Sie erfordert großes technisches Können." Um in Deutschland ähnliche Slalomfahrten zu ermöglichen, wünscht sich der Trainer zusätzliche Einbauten auf dem

    Angetan war der Slalomspezialist von der Schnelligkeit der Chinesen. "Ich war schon oft bei Olympia, normalerweise sind wir ein Jahr vor den Spielen immer auf Baustellen herumgepaddelt, in Peking ist dagegen bereits alles fertig", so Köhler über den Kurs, der rund 55 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist.

    Gewöhnungsbedürftig war für die Kanuten aus Deutschland das Klima. "Ich hätte nicht gedacht, dass uns so eine feuchtwarme Hitze erwartet", gibt Trainer Köhler zu. Dazu kommt der Smog, der die chinesische Hauptstadt eisern im Griff hat. Selbst als viele Pekinger ihr Auto auf Anweisung der Behörden zwangsweise stehen lassen mussten, besserte sich die Sicht kaum. "Alles ist in einen Dunstschleier gehüllt", erzählt Köhler. Um die Luft nicht zusätzlich zu verpesten, dürfen Busse auf den

    Der Trainer hat seinen Olympiaplatz für 2008 sicher, seine Kanuten müssen sich auf eine harte Qualifikation einstellen. Denn nur insgesamt 82 Slalomkanuten können nächstes Jahr bei den Spielen paddeln. Der DKV darf in den vier Bootsklassen (Kajak Männer und Frauen, Canadier-Einer, Canadier-Zweier) nur fünf Kanuten ins Rennen schicken.

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