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Kanuslalom-WM 2019: So bereitet sich Augsburg auf seine Rolle als WM-Gastgeber vor

Kanuslalom-WM 2019

So bereitet sich Augsburg auf seine Rolle als WM-Gastgeber vor

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    Herr Bathelt, Sie haben während Ihres Besuchs der Kanuslalom-Weltmeisterschaft in Spanien ein zweitägiges „Observer-Programm“ absolviert, bei dem Sie und Vertreter der Kanu Schwaben Augsburg und des Augsburger Kajak Vereins sich über die Organisation eines solchen Großevents informiert haben. Was waren Ihre Eindrücke?

    Steve Bathelt: Die Eindrücke waren durchwegs positiv. Insbesondere das Bemühen des lokalen Organisationskomitees, uns künftige Gastgeber so intensiv an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen.  

    Mit welchen Themen haben Sie sich mit Blick auf die WM 2022 in Augsburg beschäftigt?

    Bathelt: Von den sportlichen Ergebnissen habe ich leider so gut wie nichts mitbekommen. Für mich ist eher wichtig, wie technische Anforderungen des Verbands ICF umgesetzt wurden, wie Sponsoren präsentiert werden, wie ein Sicherheitskonzept umgesetzt wird oder wie das Management der Volunteers erfolgt. Also vorwiegend organisatorische Aufgaben.

    Wie umfangreich sind diese mit Blick Augsburg?

    Bathelt: Wir haben in Augsburg die Problematik, dass der Olympiapark bis zur WM 2022 generalsaniert wird. Das ist insofern besonders, weil die bisherigen Ausrichter entsprechende Vorläufe hatten und Veranstaltungen im Vorfeld üben konnten. Wir in Augsburg haben nach der Generalsanierung gewissermaßen nur einen Schuss. Das heißt, dass wir als Stadt und in Kooperation mit den Vereinen, jegliche Möglichkeit nutzen müssen, uns optimal auf unsere eigene Weltmeisterschaft vorzubereiten.

    Wo ist Augsburg schon gut aufgestellt, wo liegen die Schwierigkeiten?

    Bathelt: Ich habe keine Bedenken, dass wir in Augsburg eine gute und erfolgreiche Weltmeisterschaft ausrichten werden. Wir haben den persönlichen Anspruch, dass wir in unserer Rolle als Gastgeber für Athleten aus aller Welt mindestens genauso gut sind wie die bisherigen WM-Orte. Ich habe hier viele optimale Umsetzungen gesehen, die wir im Kopf behalten sollten. Und es gibt Dinge, die man anders oder besser lösen könnte.

    Wie ist der momentane Stand der WM-Organisation in Augsburg?  

    Bathelt: Mitte September haben wir von der Stadt den Förderantrag für die Generalsanierung des Olympiaparks bei der Regierung von Schwaben eingereicht. Das ist die entscheidende Fördergrundlage für den Freistaat und den Bund. Das war unsere vorderste Aufgabe, die wir in zugegeben kurzer Zeit nun umgesetzt haben. In diesem Bereich sind wir voll im Soll. Jetzt geht es darum, eine Organisationsstruktur für die WM 2022 zu finden, die funktioniert. Im Rahmen des  „Observer“-Programms wollten wir auch sehen, ob es infrastrukturell für die Bauphase noch größere Brocken gibt, die es noch aus dem Weg zu räumen gilt. In den nächsten drei, vier Monaten ist die letzte Gelegenheit, um dort noch etwas verändern zu können.

    Haben Sie etwas gefunden?

    Bathelt: Ja, aber grundsätzlich bin ich erst mal froh, dass wir mit unserer bisherigen Planung zu etwa 90 Prozent auch bei den Dingen im Soll sind, die der Internationale Verband ICF fordert. Aber es gibt kleinere Stellschrauben, an denen wir noch drehen müssen, wie etwa neue technische Anforderungen wie die Stromversorgung und Wlan oder die Kapazitäten bei den Medien. Da habe ich sehr viele wertvolle Eindrücke mitnehmen können. Das wird den Planern nur bedingt gefallen. Aber wir haben die Verpflichtung, den Augsburger Olympiapark im Zuge der Generalsanierung fit zu machen für die nächsten 20 Jahre. Wir würden keinen guten Job machen, wenn wir diese Chance nur zu 90 Prozent nutzen würden.

    Wie sieht die Zusammenarbeit mit den beiden Augsburger Kanuvereinen aus?

    Barthelt: Es ist nachvollziehbar, dass die Vereine bereits mit den Hufen scharren. Von Seiten der Stadt war es aber erst einmal wichtig, den Förderantrag vollumfänglich und fristgerecht einzureichen. Parallel dazu haben wir die Interimslösungen für den gesamten Vereinsbetrieb während der Umbauphase bis 2022 geplant. Da haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alle Anforderungen der Vereine erfüllen können. Natürlich würden die Vereine lieber heute als morgen wissen, wo bei der WM die Sponsorenflächen hinkommen und wer sich wo einbringen kann und muss. Dafür ist es aber einfach noch ein bisschen früh. Da sollten wir einen Schritt nach dem anderen machen.

    Dabei hat der ICF noch nicht einmal ein exaktes Datum für die WM 2022 festgelegt. Sie soll irgendwann zwischen August und Ende September stattfinden…

    Bathelt: In der Planung ist das Datum für manche Bereiche noch völlig irrelevant. In anderen Bereichen ist es wiederum elementar wichtig, frühzeitige Planbarkeit zu haben. Zumal wir ja auch bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Unterbringung der Nationen, der Volunteers, der Presse und der ICF-Mitglieder haben. Doch wir gehen davon aus, dass wir noch in diesem Jahr Gewissheit hinsichtlich des exakten Datums für die WM bekommen.

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