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Kanuslalom: Am Eiskanal startet der Umbau für die WM

Kanuslalom

Am Eiskanal startet der Umbau für die WM

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    Platz für mehr als 500 Boote ist in den Containerbauten am Kegelzentrum geschaffen worden.
    Platz für mehr als 500 Boote ist in den Containerbauten am Kegelzentrum geschaffen worden. Foto: Ulrich Wagner

    Die Umbaumaßnahmen für die Kanuslalom-Weltmeisterschaft 2022 am Augsburger Eiskanal haben ein neues Etappenziel erreicht. Ab Ende April wird die Olympia-Anlage von 1972 vom Kegelzentrum bis zum Hochablass-Wehr für die Öffentlichkeit komplett gesperrt. Für Fußgänger und Radler wird eine Umleitungsstrecke vorbei am Kanu-Leistungszentrum über das historische Wasserwerk ausgeschildert, damit sie dennoch zum Hochablass und zum Kuhsee gelangen können. Ansonsten gebe es aus Sicherheitsgründen kein Durchkommen mehr durch die Großbaustelle, wie Steve Bathelt, der WM-Beauftragte der Stadt Augsburg, betont.

    Bootshaus am Eiskanal soll Athletenzentrum für Olympia 2022 werden

    Das Bootshaus der beiden ansässigen Vereine – Augsburger Kajak-Verein (AKV) und Kanu Schwaben Augsburg – ist mittlerweile leer geräumt und wird nun als Erstes einer Schadstoffsanierung unterzogen. Schließlich bleibt das Bootshaus wie alle Olympiabauten als Fassade erhalten. Es soll zur Weltmeisterschaft 2022 als Athletenzentrum in seinem Inneren in neuem Licht erstrahlen, bevor es die Vereine danach wieder für ihre Zwecke nutzen können. Die nächsten zwei Jahre aber sind der AKV und die Kanu Schwaben in Übergangsbauten untergebracht, die unterhalb der Kanu-Anlage am Kegelzentrum fertig-gestellt wurden.

    Von Dezember 2019 an war der Auszug der Vereine akribisch geplant und durchgeführt worden. Fast drei Monate waren die Mitglieder damit beschäftigt, in ihrem alten Heim klar Schiff zu machen, Mobiliar entweder zu verkaufen, zu entsorgen oder für die Einlagerung in Kartons zu verpacken.

    Wegen des Coronavirus musste der Umzug der Vereine umgeplant werden

    Mithilfe von externen Umzugsfirmen wurde all das, was die Vereine in den nächsten zwei Jahren nicht benötigen, zwischengelagert. Soweit verlief alles wie gewünscht – was sich ab Mitte März schlagartig änderte. „Wir hatten eigentlich ein groß angelegtes Umzugswochenende der beiden Kanu-Vereine geplant, wo wir alle Mitglieder einbinden wollten. Da wären alle Boote und das Inventar, das die Vereine noch brauchen, in die Interimsbauten gebracht worden. Doch Corona hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht“, erzählt Bathelt von den vergangenen Wochen, die vom Infektionsschutzgesetz und den Ausgangsbeschränkungen beeinträchtigt wurden.

    Statt Vereinsmitgliedern packen städtische Mitarbeiter an

    „Wir mussten umplanen und haben den Umzug größtenteils mit städtischen Mitarbeitern stemmen müssen. Und haben in kleineren Bereichen auch auf externe Firmen zurückgegriffen. Um die 400 Boote werden wir schon in der Hand gehabt haben“, schätzt Bathelt. Kostensteigerungen erwartet der WM-Beauftragte dadurch nicht, weil eben vorrangig städtische Mitarbeiter mit angepackt hätten. „Entscheidend war für uns, dass sich zum Beginn der Baumaßnahmen am 6. April keiner mehr in den Gebäuden aufhalten durfte. Wir hatten diesen Stichtag gemäß unserem Bauzeitenplan und den haben wir auch erreicht.“ Er räumt aber auch ein, dass den zwei Vereinen noch einiges an Arbeit bevorsteht, wenn die Ausgangsbeschränkungen wieder aufgehoben werden. Schließlich müssen sie die Interimsbauten nun so einrichten, dass sie ihren Vereins- und Sportalltag von dort aus organisieren können. „Das ist momentan aber nicht ganz so dramatisch, weil die Sportstätte und der Sportbetrieb derzeit sowieso komplett geschlossen sind“, sagt Bathelt.

    Hohe Bauzäune und künftig kein Durchkommen mehr: Die gesamte Kanuslalom-Olympia-Anlage am Eiskanal ist nun bis zum Jahr 2022 wegen Umbau gesperrt.
    Hohe Bauzäune und künftig kein Durchkommen mehr: Die gesamte Kanuslalom-Olympia-Anlage am Eiskanal ist nun bis zum Jahr 2022 wegen Umbau gesperrt. Foto: Ulrich Wagner

    Das Untergeschoss des Kegelzentrums ist ebenfalls bereits für die Kanu-Vereine hergerichtet. So wurde auf der Rückseite ein zweiter Zugang extra für die Sportler erstellt. Damit können die nassen Kanuten nach dem Paddeln beispielsweise die sanitären Anlagen des Kegelzentrums nutzen, ohne durch den Haupteingang gehen zu müssen. „An den Aufenthalts- und Lagercontainern und der Bootshalle sind noch Restarbeiten zu erledigen, aber das wird abgeschlossen sein, sobald die Vereine sich dort einrichten. Dann können sie auch die Außenbereiche nach ihren Wünschen gestalten“, so Bathelt.

    Exakter WM-Termin steht nun fest

    Auch in den Innenbereichen der Kanu-Gebäude gehen die umfangreichen Sanierungsarbeiten mit einem Gesamtvolumen von 19 Millionen Euro voran. In vollem Gange ist die Schadstoffsanierung im ehemaligen Schaller-Restaurant, das für die WM, die nun definitiv vom 26. bis 31. Juli 2022 stattfinden wird, in ein Organisationszentrum umgebaut wird. In den kommenden zwei Wochen geht es mit den Tiefbauarbeiten an den Außenanlagen rund um den Eiskanal weiter. Leitungen für die neue Wettkampf-Technik werden in die Erde verlegt, die Tribünenstufen erneuert und die Außenanlagen modernisiert. „Dadurch wird das Areal komplett zur Baustelle. Auf den Tiefbau folgt der Gerüstbau, dann die Zimmerer, dann die Dachdecker. Das geht jetzt Schlag auf Schlag“, berichtet Steve Bathelt. Natürlich wisse man nicht, was durch die Folgen der Corona-Krise noch kommen werde, doch „bis jetzt sind wir mit dem Stand der Arbeiten zufrieden und mit dem Bauzeitenplan voll im Soll“.

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