Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten

Justiz: Detektive suchen Lothar Matthäus in der Allianz-Arena

Justiz

Detektive suchen Lothar Matthäus in der Allianz-Arena

    • |
    Lothar Matthäus wird von der Justiz gesucht.
    Lothar Matthäus wird von der Justiz gesucht. Foto: dpa

    Großer Ärger für Lothar Matthäus: Weil er offenbar weder in Deutschland noch im Ausland über eine Postadresse verfügt, machten in den vergangenen Wochen mehrere  Detektive in einem Zivilstreit mit einem Insolvenzverwalter regelrecht Jagd auf den Fußball-Rekordnationalspieler. Wie das Landgericht Wuppertal am Freitag mitteilte, muss sich Matthäus im Mai vor Gericht verantworten. Die Hintergründe des Zivilstreits wollte ein Gerichtssprecher aber noch nicht bekanntgeben.

    Wie das Landgericht mitteilte, hängt seit dem 30. Dezember an der Gerichtstafel neben der Landgerichtsbibliothek eine Benachrichtigung für Matthäus, dass die 2. Kammer für Handelssachen des Gerichts die Zustellung der Klageschrift des Insolvenzverwalters sowie die Ladung zum Verhandlungstermin beschlossen habe. Dass Matthäus dies nicht persönlich mitgeteilt wurde, begründete das Gericht damit, dass der klagende  Insolvenzverwalter glaubhaft gemacht habe, dass sich eine  zustellungsfähige Anschrift und der Aufenthaltsort von Matthäus  nicht habe ermitteln lassen.

    Matthäus nach Israel abgemeldet

    Wie der Gerichtssprecher sagte, gilt die Klage einen Monat nach dem Aushang - also Ende Januar - als zugestellt. Vorher dürfe er keine Auskunft über den Inhalt der Zivilklage machen. Wohl aber machte das Gericht Angaben dazu, auf welchen Wegen der Insolvenzverwalter dem ehemaligen Weltfußballer die Klage zustellen wollte. So habe das Münchner Einwohnermeldeamt bei mehrmaligen  Anfragen erklärt, Matthäus sei nach Israel abgemeldet, wo er von 2008 bis 2009 als Trainer arbeitete. Dort habe ihn der  Insolvenzverwalter aber nicht ausfindig machen können.

    Anschließend soll ein Gerichtsvollzieher nach Angaben des  Gerichts versucht haben, Matthäus die Klage in der Münchner Allianz-Arena zuzustellen, wo er als Zuschauer bei einem Bayern-Spiel  vermutet wurde. Der Gerichtsvollzieher soll aber vom FC Bayern  München Hausverbot erteilt bekommen haben. Danach habe der  Insolvenzverwalter mehrmals Detektive in die Allianz-Arena  entsandt, um Matthäus die Klageschrift zu übergeben. So sollen am 19. November beim Spiel der Bayern gegen Borussia Dortmund mehrere Detektive erfolglos in der Tiefgarage des Stadions auf den  Ex-Fußballer gewartet haben.

    Vor allem turbulentes Privatleben

    Auch drei Tage später beim Champions-League-Spiel der Bayern gegen Villareal hätten Detektive bereits an mehreren Zugängen zu der Tiefgarage auf Matthäus gelauert, den sie in einer VIP-Lounge  vermuteten. Die Detektive hätten aber nur herausgefunden, dass der zuletzt vor allem durch sein turbulentes Privatleben in die Schlagzeilen geratene Matthäus sich in wechselnden Hotels im In-  und Ausland aufhalte.

    Ein Sprecher von Matthäus' zeigte sich verwundert über den  Vorfall. "Ich weiß gar nicht, um was es geht", sagte Wim Vogel, der auf der Homepage von Matthäus als Kontakt angegeben ist, auf Anfrage. Üblicherweise laufe Post aus Deutschland über sein Büro und werde dann an eine Adresse von Matthäus in Ungarn geschickt.

    Das Wuppertaler Landgericht setzte für den 3. Mai einen Verhandlungstermin über den Rechtsstreit an. Matthäus muss nicht persönlich zu dem Termin erscheinen. Wie der Gerichtssprecher sagte, könne dies aber zu seinem Nachteil werden - falls er nicht komme, könne ein Versäumnisurteil ergehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden