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Jubilar: „Radfahren ist beste Medizin“

Jubilar

„Radfahren ist beste Medizin“

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    „Le Loup“, den Wolf, haben die Franzosen Rolf Wolfshohl genannt.
    „Le Loup“, den Wolf, haben die Franzosen Rolf Wolfshohl genannt. Foto: dpa

    In der Schule hatte er im Sport eine Fünf. Das hielt Rolf Wolfshohl in den 60er Jahren nicht davon ab, einer der erfolgreichsten deutschen Radsportler zu werden. Dreimal Querfeldein-Weltmeister, Gewinner der Spanien-Rundfahrt 1965, Sieger des Traditionsrennens Paris–Nizza 1968 und im selben Jahr Rang sechs in der Endabrechnung der Tour de France. An zwei Tagen trug er das Gelbe Trikot. Alles schöne Erinnerungen – am Donnerstag feiert Wolfshohl, „Le Loup“ (der Wolf), wie man ihn in Frankreich in Anlehnung an seinen Namen nannte, seinen 80. Geburtstag.

    „Das ist ein Tag wie jeder andere. Morgens gehe ich in unser Fahrradgeschäft wie immer arbeiten, abends mit der Familie schön essen. Ich bin keiner, der sich in der Öffentlichkeit gerne groß präsentiert“, sagte der Jubilar. Immerhin versprach das äußerst rüstige Geburtstagskind: „Meinen 100. kann ich dann ja größer feiern.“ Im Sommer sitzt Wolfshohl noch immer regelmäßig auf dem Rad der Eigenmarke „Rowona“. „30 Kilometer zur Arbeit, 30 zurück. Im Winter fahre ich nur an den Wochenenden.“ Er ist überzeugt: „Radfahren ist die beste Medizin. Trotz meines Alters brauche ich kein einziges Medikament.“ Der Kölner war nie ein Lautsprecher und vielleicht auch deshalb nie so populär wie der drei Monate ältere Rudi Altig, der vor zweieinhalb Jahren verstarb. 1968 stand Wolfshohl – zum damals erfolgreichen deutschen Radsport-Quartett gehörten noch Hennes Junkermann, 84, und der zu Jahresbeginn verstorbene Karl-Heinz Kunde – ganz dicht vor dem ersten Toursieg eines deutschen Radprofis. Die Großen – Anquetil, Merckx, Gimondi – waren nicht am Start, Raimond Poulidor stürzte. „In einem Werksteam hätte ich es vielleicht geschafft“, meint Wolfshohl heute. Wolfshohl musste sich seinen sportlichen Erfolg hart erarbeiten. Vom Talent war er nicht so verwöhnt. Trotzdem machte er seinen Weg, auf dem er viel wegstecken musste. Er stand auch nach schweren Stürzen immer wieder auf. Nur einen Schicksalsschlag verkraftete der Rheinländer nie: Sein Sohn Rolf-Dieter brach sich bei einem Sturz 1984 den Halswirbel und war gelähmt. Vor sieben Jahren starb Wolfshohl junior infolge einer Krebserkrankung. (dpa)

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