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Italien jubelt - Barça hadert mit Schiedsrichter

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Italien jubelt - Barça hadert mit Schiedsrichter

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    Italien jubelt - Barça hadert mit Schiedsrichter
    Italien jubelt - Barça hadert mit Schiedsrichter Foto: DPA

    Während die Italiener Inters 3:1 (1:1)-Erfolg über Barça im Halbfinal-Hinspiel als einen "historischen Sieg" feierten, haderte der Titelverteidiger mit dem Schiedsrichter. Die Spanier legten dem portugiesische Referee Olegario Benquerença zur Last, beim dritten Treffer der Mailänder eine Abseitsstellung von Diego Milito übersehen und dem spanischen Meister einen Elfmeter versagt zu haben.

    Der Ärger bei den Katalanen saß so tief, dass sogar Barça- Ehrenpräsident Johan Cruyff von seiner Devise abwich, sich nicht über Schiedsrichter zu äußern. "Ein Unparteiischer kann sich irren, aber er darf nicht im Zweifel permanent für Inter pfeifen", schrieb der Niederländer in einer Kolumne. Die Sportzeitung "El Mundo Deportivo" polterte: "Das war ein Raubüberfall!" Das Konkurrenzblatt "Sport" meinte: "Der Referee stand seinem Freund und Landsmann Mourinho hilfreich zur Seite."

    Der Inter-Coach, der keinem Konflikt aus dem Weg geht, konterte die Klagen der Katalanen: "Der FC Barcelona kann nicht verlieren, weil er es gewohnt ist, immer zu gewinnen." Mourinho kann sich rühmen, den Fußballkünstlern um Lionel Messi & Co die erste Niederlage mit mehr als einem Tor Unterschied beigebracht zu haben, seit Josep Guardiola vor knapp zwei Jahren das Traineramt bei Barça übernahm. Dennoch war "Mou" bemüht, die Euphorie der Mailänder zu bremsen: "Madrid ist noch weit weg. Die Chancen für den Einzug ins Finale stehen 50 zu 50."

    Die italienische Presse feierte dagegen den Inter-Sieg über den Favoriten überschwänglich. "Barça wurde überrollt", jubelte "Tuttosport" und "La Gazzetta dello Sport" meinte in Anspielung auf den "außerirdischen" Dribbelkünstler Messi: "Die echten Marsmenschen sind wir." Getrübt wurde die Feierstimmung nur durch ein Ausrasten des Inter-Talents Mario Balotelli. Der 19-jährige "Supermario" hatte nach Spielschluss aus Wut über Pfiffe des Publikums sein Trikot auf den Rasen geschleudert. Mourinho hatte den Stürmer ghanaischer Abstammung zuvor wochenlang aus disziplinarischen Gründen auf die Tribüne verbannt. In Mailand geht man nun davon aus, dass das "enfant terrible" künftig wohl nicht mehr für Inter spielen wird.

    Barça-Trainer Guardiola wollte von einem Aus seiner Elf nichts wissen: "Wir haben schon oft einen Rückstand wettgemacht", sagte er. "Im Rückspiel haben wir 90 Minuten Zeit, und die werden besonders lang werden." Sein Team hatte im Giuseppe-Meazza-Stadion eigentlich einen Traumstart erwischt und war durch Pedro (19. Minute) in Führung gegangen. "Dieses Auswärtstor kann noch Gold wert sein", meinte Clubchef Joan Laporta. Nach dem Treffer war es jedoch um die Herrlichkeit der Katalanen geschehen. Regisseur Xavi war abgemeldet, der Ex-Inter-Stürmer Zlatan Ibrahimovic ging unter und Weltfußballer Messi rannte erfolglos gegen die Abwehr der Mailänder an.

    Wesley Sneijder (30.) glich noch vor der Pause aus, Maicon (48.) und Milito (61.) aus abseitsverdächtiger Position erzielten die Siegtreffer. Barça wirkte nach der Tortur der Anreise über 1000 Kilometer mit dem Bus matt und orientierungslos. Immerhin konnten die Katalanen für die Rückreise ein Flugzeug nehmen. Eine Spanair- Maschine brachte die Kicker noch in der Nacht nach Barcelona zurück. Die Fluggesellschaft wird vom frühere Barça-Vizepräsidenten Ferran Soriano geleitet.

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