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Interview: Teil 2: So wurde Frank Buschmann zum Facebook-Phänomen

Interview

Teil 2: So wurde Frank Buschmann zum Facebook-Phänomen

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    Für Buschi.tv besuchte Frank Buschmann unter anderem Toni Kroos. Der Fußball-Nationalspieler empfing Buschmann in seinem Haus in Madrid.
    Für Buschi.tv besuchte Frank Buschmann unter anderem Toni Kroos. Der Fußball-Nationalspieler empfing Buschmann in seinem Haus in Madrid. Foto: Sascha Fabian

    Hat Frank Buschmann im Privatleben eigentlich auch mal Sendepause?

    Buschmann: Es gibt handyfreie Zonen. Im Restaurant hab ich es normalerweise nicht dabei. Im Schlafzimmer liegt das Ding garantiert nicht auf meinem Nachttisch. Meine Kinder kriegen von mir ja auch gesagt: Jetzt dürft ihr gerade mal nicht das Ipad benutzen. Das muss ich ja dann auch selber vorleben. Da ist auch bei mir ein Gedankenprozess in Gang gekommen. Das habe ich selbst bei mir geändert.

    Ihre ältere Tochter ist 13 Jahre alt, die wird ja auch schon Facebook und Co. nutzen.

    Buschmann: Sie hat keinen Facebook- und keinen Twitter-Account, weil wir das nicht wollen. Sie darf WhatsApp nutzen. Im Moment träumt sie davon, ein Youtube-Star zu werden, prinzipiell hat sie aber eine gesunde Einstellung zur Mediennutzung.

    Und Papa ist der Social-Media-Superheld. Wie kam es dazu?

    Buschmann: Ich habe Facebook bis 2011 gehasst. Ich kannte mich damals echt nicht aus und hab meinen Namen einfach mal bei Facebook eingegeben und da kam dann eine so genannte Fanpage. Da habe ich mich nicht weiter drum gekümmert, weil ich dem ganzen keine Bedeutung beigemessen hab. Dann war ich in Bamberg wegen einer Basketball-Übertragung. Da kamen zwei Studenten zu mir und haben gesagt: „Herr Buschmann, wir müssen da noch was sagen. Wir haben da eine Fan-Seite für Sie auf Facebook eingerichtet.“ Da hab ich gesagt: An sich nicht schlimm, aber besser wäre es vorher zu fragen als nachher. Irgendwann hab ich gesagt: Für euch war’s das, ich bin jetzt der Administrator der Seite.

    Ziemlich radikal.

    Buschmann: Ich hab die später aber mal für ein Wochenende nach London eingeladen, als sich herausgestellt hatte, dass es durch sinnvoll sein kann, so eine Fanpage zu haben. Und losgegangen mit dem ganzen Wahnsinn ist es dann bei den Olympischen Spielen 2012, als ich mich aufgeregt hatte, über die Medaillenzählerei der Journalisten. Dann hab ich einen Post in meiner eigenen Art geschrieben, wo die ganzen Social-Media-Experten sagen, viel zu lang – und der ist durch die Decke gegangen. Da bin ich von ganz vielen Leuten anschließend kontaktiert worden. Super und Trallala. Da habe ich gemerkt, man kann damit was bewegen. Zwischendurch war’s dann zu krass, da hab ich ja auch viel Klamauk da gemacht. Aber das bin ich, ich hab Spaß an der Sache.

    Ihr Social-Media-Account gilt als einer der ganz wenigen Promi-Auftritte im Netz als authentisch.

    Buschmann: Ich bin auch stolz auf diese Seite (zur Facebook-Seiote von Frank Buschmann), weil diese Seite eins hat: Sie ist echt. Sie hat echte Interaktion, sie wird nicht von einer Agentur betreut, sondern von mir. Wenn ich mal richtig dumm angemacht werde von Leuten, reguliert sich das meistens selbst durch die anderen Fans. Dass das jetzt auf die halbe Millionen zugeht bei einem Sportreporter – das kann keiner erklären. Ich übrigens auch nicht.

    Im Fall, dass Sie mal dumm angemacht werden: Nervt das, belastet es, oder ist es Ihnen schlicht egal?

    Buschmann: Einmal hat es wirklich belastet. Da habe ich geposted, dass ich froh bin, dass Angela Merkel unsere Kanzlerin ist. Das wurde von zig Millionen gelesen – da gab es auch Drohungen aus dem rechtsradikalen Raum. Da habe ich mich auch mit der Polizei in Verbindung gesetzt. Ich habe aber sehr schnell gelernt: Wenn mich das echt belastet, muss ich es komplett einstellen. Entweder mache ich dann eine Seite wie jeder andere, wo es vollkommen egal ist, was passiert oder aber ich streiche alle gesellschaftspolitischen Themen. Das ist aber nicht mein Verständnis. Ich habe dann auch nie wirklich Ärger gehabt und beschlossen: Leute, die mich bedrohen, werden logischerweise gesperrt. Leute, die schreiben „du Arschloch“ werden auch blockiert.

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    Teil 3: Wie Frank Buschmann zum Bestseller-Autor wurde 

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