In den Play-offs gelten besondere Regeln. Eine lautet, sinngemäß: Wem kein Arm oder Bein fehlt, der spielt. Als Augsburg das Viertelfinale gegen Düsseldorf gewonnen hatten, veröffentlichte die DEG eine Liste ihrer Verletzten. Aufgeführt wurden zwei Bänderrisse, eine Stressfraktur, ein Labrum-Abriss und eine Gehirnerschütterung. Die Betroffenen hatten trotzdem gespielt.
Ganz so plakativ wollten es die Panther nicht machen, die Operation von Thomas Holzmann meldeten sie dann aber doch. Am Donnerstag war bei ihm ein gebrochener Mittelfußknochen fixiert worden. Die Verletzung hatte er sich während es Halbfinales gegen München zugezogen – was ihn nicht davon abhielt, die Serie fertig zu spielen.
Herr Holzmann, wie geht es Ihnen?
Holzmann: Eigentlich ganz okay.
Was wurde bei der Operation gemacht?
Holzmann: Der gebrochene Knochen wurde mit einer Platte fixiert. Das war jetzt keine Riesenoperation und ist relativ schnell erledigt gewesen.
Und wie lange dauert es, bis die Verletzung ausgeheilt ist?
Holzmann: Sechs Wochen bestimmt. Jetzt kann ich eine Woche gar nicht laufen und danach muss ich schauen, wie sich die Sache entwickelt. Ich bin leider nicht um die Operation herumgekommen. Man musste was machen, weil es ein bisschen schief war. Bevor ich dann später Probleme damit habe, habe ich es lieber machen lassen. Ich wollte natürlich keine sechs Wochen Pause machen, aber das lässt sich jetzt nicht ändern. In zwei, drei Wochen werde ich mich hoffentlich schon wieder ein bisschen bewegen können.
Während der Play-offs wurde die Verletzung natürlich geheim gehalten. Dürfen Sie jetzt verraten, wann und was eigentlich passiert ist?
Holzmann: Ich denke schon. Im dritten Spiel gegen München habe ich einen Schuss geblockt, und der ist genau auf dem Fuß gelandet. Der Puck hat mir quasi den Knochen gebrochen.
Und Sie wussten gleich, dass das mehr als ein blauer Fleck ist?
Holzmann: Das war mir ziemlich schnell klar. Den Schuss habe ich in der ersten Verlängerung abbekommen und gleich beim nächsten Wechsel gemerkt, dass da etwas komisch ist. Der Fuß hat sauweh getan, aber auf dem Eis ging es ganz gut und ich habe fertig gespielt. Am nächsten Tag beim Röntgen kam dann heraus, dass man operieren muss. Das war ein kleiner Schock.
Wie kam dann die Entscheidung zustande, dass Sie die Serie trotzdem zu Ende spielen?
Holzmann: Ach, das war eigentlich das Erste, was ich mir gedacht habe, als klar war, dass der Fuß operiert werden muss. Denn dann ist es doch egal, ob noch mehr kaputtgeht, weil man ja eh aufschneiden muss. Zwei Tage später war ich wieder auf dem Eis und es ging relativ gut.
Wurde der Fuß fixiert?
Holzmann: Da konnte man nicht viel machen, nur ein bisschen Tape. Dazu dann noch ein paar Schmerztabletten und im Spiel das Adrenalin. Über den Schuh haben mir unsere Betreuer einen Schussblocker gebastelt. Denn es war schon eine Empfehlung der Ärzte, dass auf die Stelle besser nicht noch ein Schuss kommt.
Wie bitter ist es eigentlich, dass Ihre Mannschaftskollegen nun geschlossen zum Feiern nach Barcelona geflogen sind und Sie zuhause auf dem Sofa sitzen müssen?
Holzmann: Das tut mir schon sehr leid. Aber wegen Ostern wäre der nächste OP-Termin erst in zehn Tagen frei gewesen. So lange konnten wir nicht warten. Ist natürlich blöd, da will man schon dabei sein. Aber da geht dann doch die Gesundheit vor.