Buenos Aires Das passte trefflich zu diesem neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach, der eh nicht als Feierbiest bekannt ist. Von einer großen Party, wie sie bei anderen gerade in Top-Jobs gehievten Persönlichkeiten stattgefunden hätte, konnte bei ihm nach dem Wahlerfolg in
Der erste persönliche Gratulant am Handy war übrigens Russlands Präsident Wladimir Putin. „Joachim Gauck, unser Bundespräsident, war danach gleich der zweite. Im Wesentlichen hat Putin mir erst mal gratuliert und eine gute Zusammenarbeit angekündigt. Sotschi wird am 29. September auch Teil meiner ersten größeren Auslandsreise als IOC-Präsident sein.“
Zunächst fliegt Bach aus Argentinien erst einmal in die Heimat zurück. Bereits im Laufe des heutigen Donnerstags wird er zurückkehren. Dann geht es mit den Terminen und Verpflichtungen sofort weiter.
Das Programm der nächsten Tage, das Bach auswendig referiert, ist imposant: „Ich komme am Donnerstag an, werde meine Mitarbeiter beim Deutschen Olympischen Sportbund in Frankfurt besuchen. Abends ist dann ein Empfang beim Bürgermeister in Tauberbischofsheim. Am Freitag ist die Sportministerkonferenz in Wiesbaden. Am Samstag soll ich unter anderem angeblich ins Sportstudio. Tagsüber ist in Berlin der Empfang beim Bundespräsident für 100 Jahre Deutsches Sportabzeichen. Am Montag werde ich beim DOSB in
Nur ein Nebenjob wird bleiben
Auch sämtliche weitere Posten und Aufsichtsratsmandate wird Bach abgeben. Darunter auch den Vorsitz der Deutsch-Arabischen Industrie- und Handelskammer „Ghorfa“. Nur Aufsichtsratschef der Weinig AG, eines Holzverarbeitungsmaschinen-Produzenten aus Tauberbischofsheim, will er bleiben – dies habe ihm die Ethik-Kommission des IOC gestattet.
Bereits kurz nach seiner Wahl wurde Bach mit einer Frage konfrontiert, die ihn noch länger begleiten wird: Hat sich durch seinen Aufstieg die Möglichkeit für Olympia 2022 in München verschlechtert? Bach verneint: „Das Klima für Winterspiele in München ist gut, nachdem das IOC zuvor mit Pyeongchang 2018 und Tokio 2020 zweimal asiatische Gastgeber erwählt hat und die Mitglieder meine Anstrengungen schon für München 2018 noch positiv im Hinterkopf haben.“
Schadet seine Wahl einer Münchner Olympia-Bewerbung?
Das sehen nicht alle Sportfunktionäre in Deutschland so (siehe auch oben stehendes Interview). Clemens Prokop, Chef des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, vermutet: „Die Delegierten des IOC werden künftig bei Entscheidungen vermutlich eher darauf achten, dass ein Land nicht zu dominant wird, wenn schon die Führungsposition nach
Bis zum 14. November müssen die Münchner ihre Bewerbungsunterlagen beim IOC einreichen. Am 31. Juli 2015 entscheidet die IOC-Vollversammlung über die Vergabe der Spiele. Spätestens da wird es eine Antwort auf die Frage nach Bachs Einfluss geben. (mit dpa)