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Huck kassiert Prügel

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Huck kassiert Prügel

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    Marco Huck
    Marco Huck

    Für den Berliner Profiboxer Marco Huck war die mit großem Tamtam ins Leben gerufene Turnierserie um die Muhammad-Ali-Trophy bereits nach dem ersten Kampf beendet. Der Ex-Weltmeister war gegen den WBO-Titelträger Alexander Usyk aus der Ukraine am Samstag in seinem „Wohnzimmer“, der Max-Schmeling-Halle, chancenlos. Nach 2:18 Minuten der zehnten Runde stoppte US-Ringrichter Robert Byrd den ungleichen Kampf und führte den benommenen Huck in seine Ecke.

    „Ich muss das erst mal sacken lassen. Nach dem Urlaub sehen wir weiter“, sagte der Geschlagene. Die Zeichen stehen beim 32-Jährigen nach seinem 41. Profikampf – die meisten können mit dem Prädikat Ringschlacht versehen werden – auf Abschied. Huck kassierte innerhalb von fünf Monaten die zweite deutliche Niederlage.

    Der zwei Jahre jüngere und um einen halben Kopf größere Olympiasieger aus Kiew startete vorsichtig. Ab Runde drei war die Sache klar, die Rollen waren verteilt. Der versierte Techniker Usyk kannte nur den Vorwärtsgang. Die Mehrzahl der 5890 Besucher war auf der Seite des Super-Boxers aus dem Management der Klitschkos. Erst recht nach einem bösen Foul Hucks in der achten Runde, als er auf den gestrauchelten Usyk nachschlug. Der Ringrichter verwarnte den Ex-Weltmeister und bestrafte ihn mit einem Punktabzug.

    „Er hätte liegen bleiben können und den Kampf gewonnen, weil Huck disqualifiziert worden wäre. Aber Usyk wollte kämpfen und nicht früher duschen gehen – davor ziehe ich den Hut“, sagte Kalle Sauerland, der die World Boxing Series, in der die acht weltbesten Cruiser- und Supermittelgewichtler um die Trophäe boxen, initiiert hatte.

    Huck, der immerhin länger durchhielt, als ihm die meisten zugetraut hatten, sammelte auch nach dem Kampf Minuspunkte. Zur nächtlichen Pressekonferenz erschien er lange vor dem Sieger und ließ verbreiten, Usyk wolle nicht mit ihm an einem Tisch sitzen. Der Ukrainer klärte 20 Minuten nachdem Huck verschwunden war auf: Die Dopingkontrolle habe einfach etwas gedauert, und er würde den Unterlegenen – „wenn er fit ist“ – am Sonntagmorgen gern zum Frühstück einladen.

    Huck hatte registriert – wahrscheinlich als Einziger –, dass „meine Schläge Usyk erschüttert haben. Leider konnte ich nicht nachsetzen – die Aufregung hat mich gebremst.“ Usyk bemerkte später dazu spitz: „Wenn Tief- und Nackenschläge mitzählen, hat Huck mit seiner Einschätzung sicher recht.“

    Im Turnier-Halbfinale wartet auf den Ukrainer jetzt der Sieger der Begegnung zwischen dem Huck-Bezwinger vom April, Mairis Briedis (Lettland), und dem Kubaner Mike Perez. Die Kämpfe werden im K.o.-Modus ausgetragen. Wer den Pokal will, muss dreimal gewinnen. Das Finale ist im Mai 2018. (dpa)

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