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Hölzl holt sich im Riesenslalom Weltcup-Führung

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Hölzl holt sich im Riesenslalom Weltcup-Führung

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    Hölzl holt sich im Riesenslalom Weltcup-Führung
    Hölzl holt sich im Riesenslalom Weltcup-Führung Foto: DPA

    Bruder mit Frau und ihr Freund mit einem Kumpel kamen nach Lienz und zitterten mit ihrer 25-jährigen Katy, die im Riesenslalom 5/100 Sekunden Vorsprung ins Ziel rettete und ihre erste Führung im Disziplin-Weltcup übernahm. "Als ich die Zeit gesehen habe, hab ich gedacht: 'Da hast sauberes Glück gehabt.' Aber das braucht man eben auch", sagte die Bischofswiesenerin nach dem Erfolg vor der Italienerin Manuela Mölgg und Taina Barioz (Frankreich).

    In der zum Presseraum umfunktionierten Lienzer Spitalskirche sprach Hölzl im Altarraum auch vom "Glück", aber der Aufstieg der Vorzeige-Technikerin hat vor allem mit viel Trainingsfleiß und Fahrgefühl zu tun. "Katy ist im Moment das Maß der Dinge im Riesenslalom", lobte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold sieben Wochen vor den Olympischen Winterspielen. Die zweimalige Saisonsiegerin durfte sich am Montag auch erstmals im Weltcup über die deutsche Hymne bei der Siegerehrung freuen. Denn in Aspen, bei ihrem ersten Erfolg im Weltcup, war sie Ende November nicht gespielt worden.

    Bei dem Weltcup vor einem Monat in den USA hatte die Vorzeige- Technikerin Hölzl endgültig alle Stimmen verstummen lassen, die noch von einem Überraschungs-Coup beim WM-Sieg aus dem Februar gesprochen hatten. Und nach Erfolg Nummer zwei durfte sie nun auch das Rote Trikot der Disziplin-Führenden überstreifen. "Es wäre der Traum, dass ich mal die Disziplinwertung gewinne. Jetzt bin ich in Führung und am besten wäre es, am Ende die Kugel zu holen", sagte Hölzl, die natürlich auch zu einer Gold-Hoffnung für Vancouver geworden ist. "Ich versuche einfach, dass ich meine Form gut halten kann und was dann im Februar ist, werden wir sehen."

    Fast unter ging beim Erfolg von Hölzl der fünfte Platz von Junioren-Weltmeisterin Viktoria Rebensburg (Kreuth), die immerhin nur 19/100 Sekunden Rückstand auf Hölzl und 8/100 Sekunden Rückstand auf einen Podestplatz hatte. "Im Moment ärgern mich die 8/100, aber ich bin auf alle Fälle zufrieden", sagte die 20-Jährige nach ihrem besten Ergebnis im Weltcup.

    Als 25. holte Lena Dürr (Germering) in ihrem ersten Weltcup-Riesenslalom Punkte, Maria Riesch (Partenkirchen) schied aus. "Dabei bin ich super Riesenslalom gefahren im Training. Ne halbe Sekunde ungefähr hinter der Katy und vor der Vicky", schilderte die Partenkirchnerin, die beim letzten Rennen des Jahres im Slalom noch einmal auftrumpfen möchte.

    Nicht nur die Gesamtzweite Riesch, sondern auch die führende Lindsey Vonn (USA) schieden aus. Und das sehr schmerzvoll. Im ersten Durchgang war Vonn zu Fall gekommen und verletzte sich am linken Unterarm. Die Entwarnung nach dem Sturz erfolgte dann schrittweise. Zunächst war von mehreren Brüchen im linken Unterarm die Rede, dann von "keinem klassischen Handgelenksbruch" und einer Schwellung - und im offiziellen Statement des amerikanischen Skiverbandes wurde dann nur noch eine Prellung genannt. Der linke Unterarm der im Gesamtweltcup führenden Vonn wurde jedenfalls in eine Schiene gepackt. Ein Start beim Slalom in Osttirol ist nicht ausgeschlossen.

    Mehrere Minuten wurde die Amerikanerin auf dem Schlossberg behandelt, konnte dann aber selbst statt mit dem angeforderten Rettungsschlitten ins Ziel fahren. Mit einem gequälten Lächeln verabschiedete sich die 25-Jährige ins Krankenhaus und befürchtete einen Armbruch, der sich dann nicht bewahrheitete. "Ich weiß nicht, wie es jetzt ausschaut für die nächsten Tage und Wochen, aber ich werde jetzt einmal zu einem Handspezialisten fahren", sagte die Gesamtklassementsiegerin des Vorjahres.

    Vonn war unmittelbar vor dem Lauf ihrer Ski-Freundin Maria Riesch gestürzt. "Wenn jemand ausscheidet, mit dem man befreundet ist, ist es schon was anderes. Dann haben sie oben gleich was von Rettungsdienst gesagt; sicher bringt einen das ein bisschen draus", sagte die Partenkirchenerin, die dann selbst - ohne Sturz - ausschied.

    Zufrieden konnte Wolfgang Maier, Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes (DSV), seine Mannschaft für den abschließenden Slalom des Jahres einstimmen. "Das war ein extrem spannendes Rennen mit super guten Vorstellungen und Katy hat den Sieg eingefahren. Viktoria Rebensburg hat ihr bestes Riesenslalom-Ergebnis erreicht, alles ist tipptop", sagte Maier.

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