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Hansa zurück in der 2. Liga: Sportlich stark, finanziell erholt

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Hansa zurück in der 2. Liga: Sportlich stark, finanziell erholt

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    Die Fans des FC Hansa Rostock freuen sich über den Aufstieg.
    Die Fans des FC Hansa Rostock freuen sich über den Aufstieg. Foto: Bernd Wüstneck

    Geschafft. Der FC Hansa Rostock kickt wieder zweitklassig und hat den "Betriebsunfall" 3. Liga nach nur einem Jahr korrigiert. Der Dank der Hanseaten richtete sich vor dem Auswärtsauftritt am Sonntag beim FC Bayern München II an den FC Rot-Weiß Erfurt, der beim bisherigen Dritten SV Wehen Wiesbaden mit 1:0 gewann und damit die Rostocker ohne eigenes Zutun in Liga zwei katapultierte.

    Vor nicht einmal einem Jahr sah das bei Ostdeutschlands erstem Bundesligisten noch ganz anders aus. Der traditionsreiche Verein war so tief gestürzt wie noch nie in seiner 45-jährigen Geschichte. Sportlich ein Totalschaden, finanziell vor der Insolvenz. Letzte Chance war eine Totalsanierung. Der neue Vorstand um Bernd Hofmann verordnete dem dramatisch verschuldeten Club einen finanziellen Sanierungskurs mit harten Einschnitten. Für 28 der einstmals 88 Mitarbeiter hatte die Krise den Verlust des Arbeitsplatzes zur Folge.

    Die Lizenzierung gelang als Kraftakt, aber nur mit Auflagen und Bedingungen sowie einer Landesbürgschaft für 80 Prozent eines 2,9 Millionen Euro-Kredits. Inzwischen hat sich Hansa wenigstens etwas erholt. Hofmann will zum 30. Juni eine schwarze Null für die laufende Saison schreiben. Angesichts der steigenden Zuschauerzahlen - im Schnitt sind es schon jetzt über 13 000 - dürfte unterm Strich sogar etwas übrig bleiben.

    Das haben Peter Vollmann und Stefan Beinlich zu verantworten. Der erfahrene Trainer und der Jung-Manager bauten praktisch über Nacht ein Team zusammen und holten das "Wir-Gefühl" zurück an die Ostseeküste. 20 Spieler gingen, zwölf neue kamen - darunter einige, die im "Paket" verpflichtet wurden. "Wenn wir mit jedem einzeln gesprochen hätten, wäre es allein schon aus logistischen Gründen schwierig geworden", umschrieb Vollmann die komplizierte Lage.

    Weil Hansa auch bei den Nachkäufen, darunter der torgefährliche Mittelfeldspieler Björn Ziegenbein, alles richtig machte und zudem das Problem mit einigen Chaoten im Umfeld besser in den Griff bekam, schwappte die Euphoriewelle immer höher. Prüfstein für die Nachhaltigkeit wird nun die 2. Liga sein. Die neuen Macher haben ihre Hausaufgaben gemacht. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Lizenz für die 2. Bundesliga erhalten werden", sagte Hofmann. Für die nächste Saison plant Hansa mit einem Etat von 13,1 Millionen Euro. Sechs neue Spieler sollen kommen, alle aber bitteschön ablösefrei. dpa

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