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Handball-WM: Für ein paar Dollar mehr: Darum ist Katar so erfolgreich

Handball-WM

Für ein paar Dollar mehr: Darum ist Katar so erfolgreich

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    Die Mannschaft Katars trainiert seit etlichen Monaten zusammen. Auch das ist ein Vorteil der Multi-Kulti-Truppe.
    Die Mannschaft Katars trainiert seit etlichen Monaten zusammen. Auch das ist ein Vorteil der Multi-Kulti-Truppe. Foto: Axel Heimken (dpa)

    Für seinen Spieler-Ausweis ließ sich Goran Stojanovic im traditionellen Thawb samt Turban fotografieren. Der gebürtige Montenegriner ist Torwart des katarischen Handball-Nationalteams. Neun Jahre stand er für den VfL Pfullingen, den VfL Gummersbach und die Rhein-Neckar Löwen zwischen den Pfosten – nun ist der 37-Jährige einer der Stars beim WM-Gastgeber, der der deutschen Mannschaft im Viertelfinale der Handball-WM gegenübersteht.

    "Es ist eine tolle Erfahrung für mich, eine WM zu spielen", sagt der Schlussmann, dem das Engagement im Wüstenstaat mit einem lukrativen Vertrag versüßt wurde. Weil er drei Jahre lang nicht für Montenegro gespielt hatte, darf er für Katar auflaufen. Darauf bereiteten er und seine Kollegen sich professionell vor. "Wir sind seit August mit der Nationalmannschaft zusammen."

    Nicht auf den Schiedsrichter in kritischen Situationen bauen

    Mit Rückraumspieler Zarko Markovic, einst für Göppingen und den HSV Hamburg am Ball, wurde ein zweiter Montenegriner eingebürgert. Zudem steht in dem Bosnier Danijel Saric, der viele Jahre beim FC Barcelona das Tor hütete, ein weiterer Neu-Katarer im Aufgebot. Schon etwas länger hat der ehemalige französische Nationalspieler Bertrand Roine den katarischen Pass. Zur Multikulti-Truppe gehören außerdem Kubaner, Tunesier und Ägypter.

    Frankreichs Erfolgscoach Claude Onesta traut dem Gastgeber Großes zu: "Katar kann riesige Überraschungen schaffen." Trainer Katars ist Spaniens Weltmeister-Trainer Valero Rivera – für Onesta ein Erfolgsgarant. "Er ist einer der besten Trainer der Welt und hat ein tolles Team aufgebaut", meint er.

    In der Vorrunde verloren die Kataris lediglich gegen den Turnierfavoriten Spanien. Im Achtelfinale setzte sich das Multi-Kulti-Team mit 29:27 gegen Österreich durch. Auch, weil die Schiedsrichter in kritischen Situationen eher in Richtung Katars tendierten. "Ich glaube, Katar wird Weltmeister", sagte Österreichs Trainer Patrekur Johannesson nach der Niederlage und sprach damit nicht nur die Spielkunst des Gastgebers an. AZ, dpa

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