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Augsburg: Handball-Legende Erhard Wunderlich stirbt mit 55 Jahren

Augsburg

Handball-Legende Erhard Wunderlich stirbt mit 55 Jahren

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    Erhard Wunderlich: Der frühere deutsche Handball-Nationalspieler aus Augsburg ist tot. Er starb im Alter von 55 Jahren.
    Erhard Wunderlich: Der frühere deutsche Handball-Nationalspieler aus Augsburg ist tot. Er starb im Alter von 55 Jahren. Foto: imago

    Der frühere deutsche Handball-Nationalspieler Erhard Wunderlich ist tot. Das bestätigte der ehemalige Bundestrainer Heiner Brand am Donnerstagabend. „Ich bin sehr betroffen“, sagte Brand. Wunderlich wurde 55 Jahre alt. Gemeinsam mit Brand gewann der 140-malige Nationalspieler 1978 den WM-Titel. 1999 wurde Wunderlich zum Handballer des Jahrhunderts in Deutschland gewählt.

    Zu den größten Erfolgen des „Sepp“ genannten 2,04 Meter großen Rückraumspielers zählten neben dem Sieg bei der Weltmeisterschaft 1978 die olympische Silbermedaille 1984, vier Europapokalsiege, die Europameisterschaft für Vereinsmannschaften, zwei deutsche Meistertitel und vier deutsche Pokalsiege.

    Erhard Wunderlich: Beerdigung in Augsburg

    Die Handball-Legende Erhard Wunderlich

    Erhard Wunderlich hat fast alles gewonnen, was es in seiner Sportart Handball zu gewinnen gab. Zahlen und Fakten zu ihm:

    Geboren am 14. Dezember 1956 in Augsburg.

    1976 Wechsel vom FC Augsburg zum VfL Gummersbach.

    Von 1976 bis 1986 spielte er in der deutschen Nationalmannschaft; 140 Spiele/503 Tore.

    1983 zum FC Barcelona; 1984 wieder zurück in die Bundesliga zum TSV Milbertshofen, wo er bis 1989 spielte.

    Wunderlich beendete seine Laufbahn beim VfL Bad Schwartau, nachdem er 1991 mit dem VfL den Bundesligaaufstieg geschafft hatte.

    Manager von 1990 bis 1993 beim TSV Milbertshofen.

    978 wurde er – als jüngster Spieler mit 21 Jahren – Weltmeister.

    In der Saison 1981/82 und der Saison 1982/83 wurde er jeweils Torschützenkönig der Handball-Bundesliga (1981/82 mit 214 Feldtoren und 91 Siebenmetern und 1982/83 mit 182 Feldtoren und 60 Siebenmetern).

    Er gewann mit dem VfL Gummersbach alle internationalen und nationalen Titel; 1983 mit Gummersbach Europapokalsieger der Landesmeister; in den Jahren 1981 und 1982 in Deutschland „Handballer des Jahres“; 1999 „Handballspieler des Jahrhunderts“.

    In den 1990er Jahren war er Inhaber eines Unternehmens für Büroausrüstung in Seeshaupt am Starnberger See.

    Wunderlich hatte aus erster Ehe zwei Kinder. Die Ehe mit seiner zweiten Frau blieb kinderlos.

    Alle seine großen nationalen und internationalen Titel gewann er mit dem VfL Gummersbach. „Er hat gekämpft wie ein Löwe“, sagte seine zweite Ehefrau Pia der Kölner Zeitung Express. In einem Kölner Krankenhaus erlag Wunderlich am Donnerstagmorgen seinem Krebsleiden. Beerdigt wird er in seiner Heimat Augsburg. Dort spielte er bis 1976 und wurde bei einem Freundschaftsspiel gegen Gummersbach von Eugen Haas entdeckt und sofort für die Oberbergischen verpflichtet.

    Die weiteren Stationen nach Gummersbach hießen CF Barcelona und der TSV Milbertshofen. In den Jahren 1981 und 1982 wurde er in Deutschland zum Handballer des Jahres gewählt. Mit nur 21 Jahren hatte er bei der WM 1978 großen Anteil am Titelgewinn. „Ich bin schockiert und tief betroffen. Das ist eine Katastrophe“, sagte der damalige Bundestrainer Vlado Stenzel dem Express. „Für mich war Erhard einer der großen Handballstars der Welt.“  AZ

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