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Handball: Gegen Spanien reicht es nicht

Handball

Gegen Spanien reicht es nicht

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    Den spanischen Spielern, darunter Daniel Sarmiento (links), hatten die deutschen Handballer wenig entgegenzusetzen. Deutschlands Torhüter Andreas Wolff zeigte vollen Einsatz, doch gerade die deutschen Feldspieler leisteten sich viele Fehler.
    Den spanischen Spielern, darunter Daniel Sarmiento (links), hatten die deutschen Handballer wenig entgegenzusetzen. Deutschlands Torhüter Andreas Wolff zeigte vollen Einsatz, doch gerade die deutschen Feldspieler leisteten sich viele Fehler. Foto: Monika Skolimowska

    Deutschlands Handballer haben den Einzug ins EM-Halbfinale nach einer desolaten Vorstellung gegen Spanien verpasst und kehren ohne die erhoffte Medaille von der Endrunde in Kroatien zurück. „Ich bin absolut schockiert. Wir haben uns teilweise aufgegeben und insgesamt eine enttäuschende EM gespielt“, kritisierte Torwart Andreas Wolff. Nach der 27:31 (13:14)-Pleite in der Neuauflage des EM-Endspiels von 2016 belegt die DHB-Auswahl in der Hauptrundengruppe II nur den fünften Platz und ist nach dem vorzeitigen WM-Aus im Vorjahr am Tiefpunkt angelangt. Vor rund 2000 Zuschauern war Kai Häfner mit fünf Toren bester Werfer für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop, der bei seinem ersten Großturnier nicht die Akzente setzen konnte und den Untergang seiner Mannschaft im zweiten Durchgang fassungslos mitverfolgte. Nach dem Spiel sagte Prokop: „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Im gesamten Turnier sind zu viele Dinge nicht am Optimum gelaufen.“

    Wie in den zurückliegenden Spielen auch, fand die deutsche Mannschaft nie ihren Rhythmus. Die ersten drei Angriffe gingen alle ins Leere, erst mit dem vierten Wurfversuch landete Julius Kühn den ersten Treffer. Defensiv stand die DHB-Auswahl gegen sehr bewegliche Spanier in der ersten Halbzeit noch stabil. Doch vorne wurde zu viel liegen gelassen. Kapitän Uwe Gensheimer bot auf Linksaußen erneut eine schwache Vorstellung. Im rechten Rückraum taute Häfner erst auf, als es zu spät war. Zwar blieb die deutsche Mannschaft trotz einiger Hänger bis zur Pause auf Tuchfühlung, doch nach dem Wechsel kam der Einbruch. Sieben leichte Fehler brachten die DHB-Auswahl vorentscheidend mit sieben Toren ins Hintertreffen. Diesem Rückstand lief der Olympia-Dritte vergeblich hinterher. Die Gründe für das Scheitern sind vielschichtig. Anders als beim EM-Triumphzug vor zwei Jahren präsentierte sich die DHB-Auswahl während des Turniers in Kroatien selten als geschlossene Einheit. Das Zusammenspiel zwischen Prokop und der Mannschaft funktionierte nicht immer so, wie sich das die Verantwortlichen im Deutschen Handballbund vorgestellt hatten. Die Verunsicherung im Team war nach dem klaren Auftaktsieg gegen Montenegro in den folgenden Spielen spürbar. Immer wieder taten sich neue Baustellen auf, weil Leistungsträger wie Gensheimer ihr Niveau nicht abrufen konnten. Nur gegen Olympiasieger Dänemark überzeugten die Bad Boys – und verloren trotzdem. Das war am Ende zu wenig. (dpa)

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