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Hamburger SV: Thorsten Fink kann beim HSV nur gewinnen

Hamburger SV

Thorsten Fink kann beim HSV nur gewinnen

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    Thorsten Fink geht mit dem HSV in eine ungewisse Zukunft. Doch er selbst kann eigentlich nur gewinnen.
    Thorsten Fink geht mit dem HSV in eine ungewisse Zukunft. Doch er selbst kann eigentlich nur gewinnen. Foto: dpa

    Thorsten Fink eilt ein erstklassiger Ruf voraus. Mit seinem Erfolg beim FC Basel hat sich der gebürtige Dortmunder in die Riege der begehrten Trainer gekämpft. Nun hat der Hamburger SV zugeschlagen und Fink für eine Million Euro aus Basel an die Elbe gelotst.

    Doch die Aufgabe, der sich der Ex-Bayern-Spieler in Hamburg stellt, ist keineswegs einfach. Die Rothosen, der Bundesliga-Dino, stürzte unter Trainer Michael Oenning ab. Platz 18 in der Tabelle, trotz hoffnungsvoller Nachwuchsspieler wie Gökhan Töre und Heung-Min Son oder internationalen Hochkarätern wie Mladen Petric und Paolo Guerrero.

    Denn die Balance in der Mannschaft stimmte nicht. Die Auftritte der Hamburger an den ersten acht Spieltagen waren vor allem unter Oenning zumeist mehr als fragwürdig. Das Selbstvertrauen der Nationalspieler wie Marcell Jansen und Heiko Westermann ist weg; die jungen Wilden um Jeffrey Bruma oder Dennis Diekmeier zeigen gute Ansätze, sind aber nicht in der Lage, die prekäre Situation selbst zu lösen.

    Fink als Garant für Disziplin und Spaß

    Thorsten Fink soll in den Augen von Sportdirektor Frank Arnesen nun genau der Trainer sein, der der hoch talentierten aber zutiefst verunsicherten Mannschaft neuen Mut im Abstiegskampf beibringen soll. Fink, der Mann der keine Angst kennt. Er soll den Spagat zwischen Disziplin und Spaß hinbekommen, um die Leichtigkeit des Seins bei den Hamburgern zurück zu bekommen.

    Der Hoffnungsträger sagt in Bild: "Druck hat man immer. Ich habe beim FC Bayern gespielt, da weiß ich, wie sich die Fußballwelt dreht."

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    Das ist der Hamburger SV

    Der Hamburger SV wurde am 29. September 1887 gegründet. Die offiziellen Vereinsfarben sind Blau, Weiß und Schwarz.

    Der Hamburger SV ist der einzige deutsche Fußballverein, der seit 1919 immer in der höchsten deutschen Spielklasse spielt. Seit Gründung der 1. Bundesliga ist er der einzige Verein, der nie abgestiegen ist.

    Heimspielstätte des HSV ist die ImtechArena. Das Stadion wechselte mit den Hauptsponsoren schon oft den Namen, ursprünglicher Name ist Volksparkstadion. Die Arena fasst bis zu 57.000 Zuschauer und war bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 Austragungsort von fünf Spielen.

    Die "Hanseaten" wurden sechs Mal Deutscher Meister - zuletzt 1983. Die anderen Titel holte der Verein in den Jahren 1923, 1928, 1960, 1979 und 1982.

    Der HSV zeichnete sich oft durch lange Beziehungen zu vielen Spielern aus. Zehn Akteure absolvierten mindestens 400 Partien für Hamburg. Spitzenreiter ist Manfred Kaltz (1971 bis 1989) mit 744 Pflichtspielen. Auf Rang zwei folgt Uwe Seeler mit 587 Partien.

    Uwe Seeler ist gleichzeitig auch der berühmteste Hamburger Spieler aller Zeiten. Er spielte 19 Jahre für den HSV (1953bis 1972) und erzielte 404 Tore. Außerdem war er nur für den HSV, die Deutsche Nationalmannschaft oder Celtic Cork (jedoch nur ein Spiel) tätig.

    Bekannte Fan des HSV ist Komiker Oliver Dittrich. In dessen Fernsehserie "Dittsche" hatten schon mehrere Hamburger Spieler einen Auftritt - unter anderem Uwe Seeler und Rafael van der Vaart nebst damaliger Gattin Sylvie.

    Die Heimtrikots des HSV sind weiß und rot - die Farben der Hansestadt.

    Der HSV war einst 36 Spiele in Folge ungeschlagen. Die Serie dauerte vom 20. Spieltag der Saison 1981/1982 bis zum 18. Spieltag der Saison 1982/1983.

    Der höchste Heimsieg gelang den Hanseaten am 12. Februar 1966 gegen den Karlsruher SC (8:0). Die höchste Niederlage vor heimischen Publik hagelte es mit 2:9 gegen den TSV 1860 München am 7. März 1964.

    Dennoch ist es ein gewagtes Unterfangen, aus dem sicheren Sattel inklusive Champions League beim FC Basel zu steigen, um auf dem Schleudersitz beim Hamburger SV - Fink ist der 13. Trainer in rund zehn Jahren - Halt zu finden.

    Fink bewertet die Situation beim HSV für sich anders: "Vom Tabellenplatz her können wir doch nur gewinnen. Auf Rang eins zu starten, wäre schwieriger für mich. Ich sehe es als große Herausforderung."

    Tatsächlich kann der ehemalige Champions-League-Sieger von 2001 mit dem FC Bayern bei seinem Engagement in Hamburg nur gewinnen. Denn sollte der Bundesliga-Dino trotz Fink in die Zweite Liga absteigen, könnte der 43-Jährige in aller Ruhe die Rückkehr in die Bundesliga planen. Und ganz nebenbei hat er zum ersten Mal einen Fuß auf der großen Bühne Bundesliga.

    Jarchow und Arnesen wollen Kontinuität

    Denn eines ist unter der neuen Führung beim Hamburger SV mit Carl-Edgar Jarchow sicher: Die Verantwortlichen wollen sich entschieden von ihren Vorgängern um Funktionär Bernd Hoffmann abgrenzen und endlich für Kontinuität stehen. Da passt es dann nicht, wenn nach einem halben Jahr der Wunschtrainer, der für eine Million Euro verpflichtet wurde, wieder das Weite suchen muss.

    Das Vorbild für die Hamburger muss also der Nachbar Werder Bremen sein, die Trainer Thomas Schaaf seit über zehn Jahren leben lassen - zehn Jahre, in denen der HSV zehnmal so viele Trainer engagierte. AZ

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