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Hamburger SV: HSV-Investor Kühne: „Die Luschen bleiben immer hier hängen“

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HSV-Investor Kühne: „Die Luschen bleiben immer hier hängen“

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    Der HSV-Investor Klaus-Michael Kühne sagt seinem Verein eine schwierige Saison voraus. In einem Rundumschlag kritisierte er Trainer, Sportchef und Vereinsspitze.
    Der HSV-Investor Klaus-Michael Kühne sagt seinem Verein eine schwierige Saison voraus. In einem Rundumschlag kritisierte er Trainer, Sportchef und Vereinsspitze. Foto: Christina Sabrowsky, dpa

    Vor dem Duell der im Pokal blamierten Bundesligisten HSV und FC Augsburg herrscht in Hamburg aufgeheizte Stimmung. In einem Sky-Interview hat HSV-Investor Klaus-Michael Kühne erst Trainer Markus Gisdol, dann die Vereinsspitze und zuletzt Sportchef Jens Todt attackiert. Im Nachrichtenmagazin Spiegel legt er nach. Kühne kritisiert den Millionen-Transfer von Pierre-Michel Lasogga als "Flop des Jahrhunderts" und rügte die Personalpolitik: "Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängenbleiben."

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    Damit herrscht schon vor dem ersten Anstoß im Volksparkstadion gewaltige Unruhe bei dem seit Jahren gegen den Abstieg kämpfenden und zudem klammen Nordklub. Der kann sich nur bedingt wehren gegen den Investor, der 17 Prozent der Anteile an der HSV Fußball-AG hält. Dafür sprang Ex-Bundesliga-Profi Hans Sarpei mit deutlichen Worten in die Bresche. "Lieber Herr Kühne, Sie sind das Problem des HSV", schrieb Sarpei dem Milliardär in einem offenen Brief. "Es ist eine Schande, wie es Ihnen Jahr für Jahr gelingt, vor dem Saisonstart den HSV-Trainer oder die Führung zu degradieren", betonte Ghanas Ex-Nationalspieler. Und riet dem 80-Jährigen dringend: "Ziehen Sie sich zurück."

    Dies schließt Kühne nicht kategorisch aus. "Ich bin etwas frustriert und werde wesentlich zurückhaltender sein als bisher. Ich war einfach zu unkritisch", sagte er dem Spiegel. Auf die Frage, ob er die finanzielle Unterstützung des HSV fortsetzen werde, meinte er: "Man soll nie nie sagen. Ich halte eine neue Motivation für nicht ausgeschlossen und bin nicht dogmatisch."

    Kühne-Vorstöße hatten sich schon gegen die Ex-Trainer Mirko Slomka und Bruno Labbadia sowie Sportdirektor Oliver Kreuzer gerichtet. Kurze Zeit später waren sie alle weg. Fatal ist, dass es zu den Kühne-Finanzen keine Alternative gibt. Denn Kühne hat bisher 50 bis 60 Millionen Euro in den Verein gesteckt. Gisdol und Bruchhagen behalten bei den Kühne-Vorstößen Contenance, wohl wissend, dass sie den größten Geldgeber nicht verärgern dürfen. Derzeit sind sie an Konstantinos Stafylidis interessiert. Der Linksverteidiger des FC Augsburg dürfte allerdings für Kühne nicht jener klangvolle Name sein, den er sich für den Verein wünscht.

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    In dieser wenig motivierenden Atmosphäre soll die Mannschaft mit einem Sieg gegen Augsburg zur Beruhigung der Lage beitragen. "Wir werden am Samstag eine andere Mannschaft auf dem Platz sehen", versicherte Gisdol. Im Pokal hatte sein Team trotz Überzahl mit 1:3 gegen Osnabrück verloren.

    Seit vier Jahren spielt das Team hartnäckig gegen den Abstieg. Im Wesentlichen kicken auch in dieser Saison die, die im Vorjahr der Relegation geradeso entkommen konnten. Die Neuen Rick van Drongelen und André Hahn haben Talent, müssen aber erst beweisen, dass sie Verstärkungen sind. Ein Auftakterfolg gelang letztmals vor sieben Jahren: 2:1 gegen Schalke. Augsburg wartet in seiner siebenjährigen Zugehörigkeit zur ersten Liga sogar noch immer auf den ersten Startsieg. In den vergangenen fünf Jahren setzte es nur Niederlagen. dpa

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