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Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL steht

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Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL steht

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    Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL steht
    Grundlagenvertrag zwischen DFB und DFL steht Foto: DPA

    "Wir sind uns einig und haben in den wichtigsten Eckdaten einvernehmliche Vorschläge erarbeitet. Nun müssen wir noch in den Gremien Überzeugungsarbeit leisten", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er bestätigte damit eine zuvor getroffene Aussage von Ligaverbands- Präsident Reinhard Rauball. "Inhaltlich sind wir uns in der Nähe von 100 Prozent einig geworden", sagte Rauball der dpa.

    Das für den deutschen Fußball elementare Vertragswerk soll am 1. Juli für drei Jahre in Kraft treten. Der DFB will den Vertrag auf dem Bundestag am 24. April in Düsseldorf absegnen lassen. "Wir werden schon am Wochenende in Leipzig mit den Landesverbänden sprechen", kündigte Zwanziger weitere Beratungen am Rande des WM- Qualifikationsspiels gegen Liechtenstein an. Die 36 Profivereine aus der 1. und 2. Bundesliga sollen kommende Woche auf einer DFL- Mitgliederversammlung über die Eckdaten informiert werden.

    "Der erste Vorschlag des DFB, der der Liga in einem Spitzengespräch unterbreitet wurde, war nicht akzeptabel. Wir sind uns nun in einigen wichtigen Punkten sehr nahe gekommen. Ein Abschluss ist vorstellbar. Alle Clubs werden am kommenden Dienstag im Rahmen unserer Mitgliederversammlung über den Stand der Dinge informiert. Danach wird der Ligavorstand entscheiden", teilte Rauball mit.

    Auch wenn sich beide Seiten über die Details weitgehend in Schweigen hüllten, ist die DFL mit der geforderten Reduzierung des jährlichen Finanztransfers an den DFB in Höhe von 3 Prozent ihrer Einnahmen offenbar gescheitert. "Ich bin gegen ein Lagerdenken", lautete Rauballs ausweichende Antwort auf eine entsprechende Frage. Etwas deutlicher wurde Zwanziger: "Diese Pachtregelung ist damals vereinbart worden und eng mit der Finanzverwaltung abgestimmt. Sie ist auch insoweit Grundlage unserer Satzung. Und auf der Grundlage der Satzung arbeite ich. Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Es liegt auf der Linie dessen, was wir uns in der Strukturreform erarbeitet haben, und beinhaltet angemessene Wirtschaftsdaten."

    Volle Rückendeckung erhält die DFL vom DFB dagegen im Streit um das künftige Sonntagnachmittagsspiel in der Fußball-Bundesliga, gegen das einige Amateur-Verbände Sturm gelaufen waren. "Wer von mir verlangt, dass ich die Einheit des Fußballs kaputt mache, um eine kurzfristige Liebeserklärung von dem einen oder anderen Vereinsvertreter zu bekommen, der irrt. Es gibt keine bessere Lösung, als die, die wir haben. Sie ist alternativlos", redete Zwanziger Klartext.

    Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass der Spielplan der Bundesligen in der Hoheit der DFL liege. "Das Recht der Liga, zehn Spiele am Sonntag zu machen, ist unberührt. Das heißt, die Regelung mit insgesamt nur fünf statt bisher sieben Spielen der 1. und 2. Bundesliga am Sonntag ist eine Reduzierung. Das ist eine freiwillige Leistung der Liga. Wenn man wegen eines 15.30-Uhr-Spiels sagt, das ist der Tod des Amateur-Fußballs, dann ist das deutlich überzogen", erklärte der DFB-Chef.

    Er kündigte zugleich an, dass die Trainerausbildung im DFB in den nächsten Monaten auf den Prüfstand gestellt werde. "Wir haben eine zentrale Ausbildungsstätte in Köln. Deutschland ist aber ein Flächenland. Mein Wunsch an die Experten ist es, auch über dezentrale Möglichkeiten nachzudenken. Und das zweite, worum ich gebeten habe, ist es, mal genau zu prüfen, ob es Gruppen gibt, die durch ihr vorheriges Tun spezielle Anforderungen erfüllen", sagte Zwanziger. Er sprach sich aber klar dagegen aus, "wegen eines Spielers alles über Bord" zu werfen.

    Ungeachtet der weltweiten Finanzkrise blickt Zwanziger zuversichtlich in die Zukunft. "Der Verband spürt keine Auswirkungen. Es ist bis heute auch kein einziger Sponsor an uns herangetreten, von dem man das Gefühl haben könnte, da könnte es Schwierigkeiten geben, dass der Vertrag erfüllt wird", sagte der 63-Jährige. Er stellte klar, dass der DFB in Not geratenen Vereinen nicht helfen könne. "Bei 26 000 Vereinen geht das nicht. Wenn du jedem Verein 1000 Euro im Jahr geben würdest, wären 26 Millionen Euro weg. Wenn wir die Aktion zweimal machen, haben wir kein Geld mehr", so Zwanziger.

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