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Großes schlankes Müller

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Großes schlankes Müller

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    Arjen Robben beglückwünscht Thomas Müller.
    Arjen Robben beglückwünscht Thomas Müller. Foto: dpa

    Von Michael Böhm München - Deutschlandweit gibt es über 700 000 Menschen mit dem Namen Müller. Einer von ihnen heißt Thomas, stammt aus dem oberbayerischen Weilheim und ist Profifußballer beim FC Bayern

    "Es müllert wieder in München", titelten einige Zeitungen nach dem doppelten Doppelpack des jungen Thomas Müllers - erst zwei Tore beim 5:1 in Dortmund, dann zwei weitere bei Maccabi Haifa (3:1).

    Dabei ist der Vergleich der beiden Müllers nicht ganz fair. Schon rein äußerlich hat der 1,86 Meter große und mit 74 Kilogramm eher schlanke Thomas mit "kleines dickes Müller" wenig gemeinsam. Auch die Bürde von insgesamt 365 Bundesligatoren, die Rekordtorjäger Gerd Müller in den 60er und 70er Jahren in der Bundesliga schoss, will man dem 20-jährigen Stürmer nur ungern auferlegen.

    Viel mehr Brisanz als das fiktive Duell zweier Spieler, die rund vier Jahrzehnte trennen, verspricht der Blick auf die Gegenwart. Denn dort spielt sich Thomas Müller derzeit gegen millionenschwere Konkurrenz ins Rampenlicht. Während vor der Saison noch gerätselt wurde, ob beim FC Bayern künftig Weltmeister Luca Toni, Nationalstürmer Miroslav Klose, 35-Millionen-Neuzugang Mario Gomez oder Dauer(b)renner Ivica Olic die Tore macht, schoss sich am Dienstag in der Champions League die eigentliche Nummer fünf im Sturm, Thomas Müller, ins Herz seines Trainers. "Er war heute mein bester Mann. Unglaublich, dass er erst 20 Jahre alt ist", schwärmte Louis van Gaal nach dem Spiel gegen den israelischen Meister Maccabi Haifa. Selbst das Müller'sche Original, der 63-jährige Gerd, lobte seinen Namensvetter in den höchsten Tönen: "Aus nichts macht der ein Tor. Er hat den richtigen Riecher."

    Den hatten offenbar auch die Verantwortlichen des FC Bayern, als sie im Jahr 2000 den damals zehnjährigen Thomas Müller vom TSV Pähl (Landkreis Weilheim-Schongau) an die Säbener Straße lotsten. "Der liebe Gott hat ihn mit reichlich Talent gesegnet. Er hat das Zeug, es zu packen", glaubt der langjährige Trainer der Bayern-Amateure, Hermann Gerland. Wohlwissend, dass schon viele Talente nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwunden sind, fügt er hinzu: "Er muss den Willen haben, täglich dazuzulernen."

    Thomas Müller selbst lässt sich vom Wirbel um seine Person scheinbar nicht beeindrucken. "Für mich war wichtig, dass wir gewonnen haben. Die zwei Tore waren nur der krönende Abschluss", sagte Müller in Tel Aviv. Der Bescheidenheit steht allerdings auch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein gegenüber. Hinsichtlich der internen Konkurrenz durch die Millionenstürmer Toni, Gomez und Co. sagt Müller. "Ich habe schon das Gefühl, gleichwertig zu sein."

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