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Großer Tag für Neureuther - Damen mit Podest-Flut

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Großer Tag für Neureuther - Damen mit Podest-Flut

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    Großer Tag für Neureuther - Damen mit Podest-Flut
    Großer Tag für Neureuther - Damen mit Podest-Flut Foto: DPA

    Mit dem ersten Erfolg eines deutschen Alpinen seit fünf Jahren hatte der 25-Jährige sogar die Flut von Podestplätzen durch Maria Riesch, Kathrin Hölzl und Viktoria Rebensburg im italienischen Cortina d'Ampezzo in den Schatten gestellt. "Die Gefühle überkommen mich gerade einfach. Dass ich das ausgerechnet in Kitzbühel schaffe, ist unfassbar", sagte der WM-Vierte nach seinem Coup an dem Ort, an dem auch der Vater vor mehr als drei Jahrzehnten gewonnen hatte. "Das macht mich so stolz, das kann man sich nicht vorstellen." Und der Papa schwärmte: "Es ist viel schöner, als selbst zu gewinnen."

    Nicht einmal drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen dürfen die deutschen Alpinen nach dem ersten Herren-Sieg seit einer kleinen Ewigkeit und Neureuthers siebtem Podestplatz endlich wieder von einer Medaille bei den Herren träumen. Und bei den Damen, bei denen Maria Riesch sich in der Abfahrt nur der unbeugsamen Lindsey Vonn (USA) geschlagen geben musste und die durch Viktoria Rebensburg und Kathrin Hölzl das erste Doppel-Podest im Riesenslalom seit 1998 feiern durften, gibt es sogar reichlich Medaillen-Chancen.

    "Wenn ich die Sprache der jungen Menschen hernehme, sage ich: Ist das geil", sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, der sich zudem über ein nicht zwingend erwartetes Olympia-Ticket freuen durfte. Stephan Keppler löste beim Super-G-Sieg von Didier Cuche, der auch die legendäre Hahnenkamm-Abfahrt gewann, das Olympia-Ticket. "Seit ich beim Deutschen Skiverband arbeite, kann ich mich an ein solches Wochenende nicht erinnern."

    Sehnsüchtig hatten die deutschen Alpinen auf den Befreiungsschlag bei den oft kritisierten Herren gewartet. 2005 in Wengen war Alois Vogl der letzte Erfolg geglückt, diesmal war er neben Felix' Eltern als Glücksbringer am Ganslernhang dabei. Aber nicht nur für den Verband war der angesichts der bisherigen Saison-Platzierungen und Neureuthers etwas zähen Kampfs um das Olympia-Ticket überraschende Erfolg des großen Talents überwichtig. Auch für den 25-Jährigen selbst ging das ganz große Ziel in Erfüllung.

    "Es geht so schnell in Deutschland. Entweder man ist der Depp oder der König", meinte der nun um 70 000 Euro reichere Techniker, der auch von seiner Mutter Rosi Mittermaier am Streckenrand angefeuert wurde. Und als am größten Tag seiner Sportler-Laufbahn erstmals für ihn die Nationalhymne erklang und ein Transparent mit den olympischen Ringen und der Aufschrift "Felix Go for Gold" hochgehalten wurde, durfte der Slalom-Experte kurz von ganz großen Zielen träumen.

    Selten genug stellt ein deutscher Alpiner die erfolgreichen Damen etwas in den Schatten. Und das, obwohl in den Dolomiten Podestränge wie am Fließband eingefahren wurden. Tanja Poutiainen verhinderte vor der erstmals auf dem Treppchen stehenden Rebensburg und Hölzl einen Doppel-Erfolg. "Das war ein schönes Wochenende. Die Tendenz Richtung Olympia passt", sagte Damen-Cheftrainer Mathias Berthold. Bis zu olympischem Gold fehlt aber noch ein Stück. "Es wäre aber auch schön mal wieder ein Rennen zu gewinnen."

    Olympia kann also kommen. Und bei den Damen sind es nicht mehr nur die Weltmeisterinnen Riesch und Hölzl, die auf das Podest fahren können, sondern nun auch Rebensburg. "Ich bin total happy, dass ich das umsetzen konnte und endlich mal auf dem Podest bin. Ich bin überglücklich", sagte die 20-Jährige, der der Hang bei den olympischen Alpin-Wettkämpfen in Whistler liegen dürfte. Dort startet sie auch im Super-G. Zwei Tage zuvor war sie beim Sieg von Vonn in Cortina auf Platz zwölf dort die beste Deutsche.

    Der Kampf um Edelmetall bei Olympia geistert jetzt schon jedem im Kopf herum, aber noch geht es eine Woche um Weltcup-Punkte und Kugeln. Die erste sicherte sich der Österreicher Benjamin Raich in der Kombination. Hölzl übernahm wieder die Führung im Riesenslalom- Klassement. Und im Gesamtklassement der Damen bleibt es beim Zweikampf zwischen Riesch und der führenden Vonn, die nun mit 56 Punkten die Nase vorn hat.

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