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Glosse: Nach "Hamburg, meine Perle": Der HSV braucht neue Lieder

Glosse

Nach "Hamburg, meine Perle": Der HSV braucht neue Lieder

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    Vorbei: Lotto King Karl (links) singt künftig nicht mehr „Hamburg, meine Perle“.
    Vorbei: Lotto King Karl (links) singt künftig nicht mehr „Hamburg, meine Perle“. Foto: Frank Peters, Witters

    Beim Hamburger SV ist Demut eingekehrt. Ha, Spaß! Natürlich nicht. Großmannsucht und die Raute passen zusammen wie Schusswaffen und Texas. Dennoch ist man beim ehemaligen Bundesliga-Dino mittlerweile etwas bescheidener geworden. Selbst am Weltklub i. R. ändern ein Bundesliga-Abstieg und eine verpatzte Rückkehr etwas am Selbstverständnis.

    Beleg dafür: Wie der Klub kürzlich mitteilte, wird nicht nur die Stadionuhr, die früher die Bundesligazugehörigkeit und nach dem Abstieg das Vereinsalter dokumentierte, endgültig abgebaut. Auch die Hymne "Hamburg, meine Perle", die Stadionsprecher Lotto King Karl vor Spielbeginn auf einer Hebebühne singt, hat ausgedient.

    Laut HSV-Boss Bernd Hoffmann sei man innerhalb des Klubs zur Überzeugung gekommen, dass das Lied "in der aktuellen Situation überhaupt nicht mehr zum HSV und zu unserer Haltung passt".

    Der Songtext der "Perle" wirkt etwas aus der Zeit gefallen

    Tatsächlich hat der Songtext sehr wenig mit der derzeitigen Lebenssituation des HSV zu tun: "Wenn du aus München kommst, zieh’n wir dir die Lederhosen aus" ist schon deswegen nicht ganz korrekt, weil der FC Bayern

    a) aktuell gar nicht nach Hamburg kommt und

    b) die Münchner Lederhosen bei den letzten Auftritten an der Elbe recht solide gesessen haben.

    Künftig soll es kurz vor Spielbeginn keinen Live-Auftritt mehr geben, so Hoffmann. Das wiederum ist eine vergebene Chance. Der HSV braucht mindestens eine, am besten mehrere Hymnen.

    Deichkind, die Stones und die Bloodhound Gang müssen jetzt den HSV retten

    Um zum Beispiel das Ende der vergangenen Saison zu illustrieren, hätte natürlich Stephan Remmlers "Einer ist immer der Loser" gepasst. Unter der Saison könnte "Krawall und Remmidemmi" von Deichkind das Treiben beim Rautenklub wunderbar illustrieren. Falls mal wieder Millionen von Investor Kühne fließen, böte sich "Sympathy For The Devil" von den Rolling Stones an. Im Falle des heiß ersehnten Wiederaufstiegs führt kein Weg an Bonnie Tylers "Total Eclipse of the Heart" vorbei.

    Doch sollte wirklich der zweite Versuch einer Rückkehr in die Bundesliga scheitern, muss die Bloodhound Gang ran. Die haben ein Lied namens "The Roof Is on Fire" in ihrem Repertoire.

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